Aktuelle Daten von foodwatch zeigen, dass Kinder fast die Hälfte der TV-Werbung für ungesunde Lebensmittel nicht im Umfeld von Kindersendungen sehen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert Minister Cem Özdemir auf, den angekündigten Gesetzesentwurf zügig vorzulegen, um Kinder umfassend und flächendeckend vor Werbung für ungesunde Lebensmittel zu schützen und somit Werbung für Gesundes mehr Raum zu geben. Dazu Ramona Pop, Vorständin des vzbv:

Quelle: © Die Hoffotografen GmbH / Christine Blohmann / vzbv
Wenn die Bundesregierung Kinder, Eltern und ihre Großeltern dabei unterstützen möchte, dass Kinder sich gesünder und ausgewogener ernähren, muss sie schnell handeln und darf keine halben Sachen machen. Knapp neun von zehn Lebensmittel, die sich an Kinder richten, entsprechen nicht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, sind also zu süß, salzig oder fettig. Kinder schauen nicht nur Kindersendungen, sondern sehen auch am Abend fern. Die Ampel sollte der Rund-um-die-Uhr-Werbung für Ungesundes deshalb einen Riegel vorschieben. Ein umfassendes TV-Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel zwischen 6 und 23 Uhr ist überfällig.
- Die Daten von foodwatch zum Mediennutzungsverhalten zeigen, dass Kinder nicht nur tagsüber Kindersendungen schauen, sondern auch Sportsendungen oder Sendungen zur Prime-Time am Abend. Laut foodwatch läuft fast die Hälfte der Werbung für ungesunde Lebensmittel, die Kinder im TV sehen, am Abend. Aus diesem Grund ist eine zeitliche Eingrenzung bei der Fernsehwerbung so wichtig.
- Laut Umfrage im Auftrag des vzbv aus dem Jahr 2020 wünschen sich Eltern und Großeltern eine engagiertere Politik. Demnach befürworten 93 Prozent der Eltern und Großeltern Höchstgrenzen für Zucker, Fett und Salz bei Lebensmitteln mit Kinderoptik.
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