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Datum: 26.01.2023

Kinderschutz: Mehrheit lehnt Werbung für Ungesundes ab

Zu süß, fettig oder salzig: 85 Prozent gegen Werbung für ungesunde Lebensmittel

  • Umfrage: Deutliche Mehrheit will keine an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel.
  • 86 Prozent sind zudem für Höchstgrenzen für Zucker, Fett und Salz bei Lebensmitteln, die an Kinder vermarktet werden.
  • vzbv diskutiert heute mit Bundesminister Cem Özdemir und weiteren Gästen hierzu auf der Internationalen Grünen Woche (IGW).
Kinder kaufen Süßigkeiten

Quelle: Pavel Losevsky - AdobeStock

Die deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen lehnt an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel wie Chips, Cola und Co ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Gleichzeitig spricht sich eine deutliche Mehrheit für Zucker-, Fett- und Salz-Höchstgrenzen aus, wenn Lebensmittel an Kinder vermarktet werden. Das entspricht auch den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die darin einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung von Fehlernährung sieht. Der vzbv diskutiert auf der Internationalen Grünen Woche mit hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über das Thema.

„Die Bundesregierung sollte den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sowie dem Wunsch der Verbraucher:innen nachkommen und Kinder besser vor fettigen Snacks und Zuckerbomben schützen. Ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel ist überfällig und auch wirksam, wie die Erfahrungen anderer Länder wie Spanien, Norwegen oder Irland zeigen“, sagt vzbv-Vorständin Ramona Pop.

Tatsächlich haben zahlreiche Länder inzwischen gesetzliche Werbeverbote oder Beschränkungen für Ungesundes eingeführt. Der Junk-Food-Konsum ist dort in fast 15 Jahren um knapp neun Prozent zurückgegangen. In Ländern mit freiwilligen Selbstverpflichtungen der Industrie hat er dagegen im selben Zeitraum zugenommen. Das hat ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) beim BMEL im Jahr 2020 festgehalten.

Ampel muss Versprechen einlösen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert, dass die Bundesregierung ihr im Koalitionsvertrag gegebenes Versprechen einlöst und Kinder mit Werbebeschränkungen besser vor ungesunder Ernährung schützt.

Bundesernährungsminister Cem Özdemir: „Was eine gute und gesunde Ernährung ist, das lernen wir vor allem in Kindertagen. Und wir wissen, dass Werbung bei Kindern einen nachweislichen und vor allem nachhaltigen Einfluss hat. Wir arbeiten deshalb daran, an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt gesetzlich zu beschränken. Dafür haben wir auch die Rückendeckung eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses von Wissenschaft und Medizin über Krankenkassen bis hin zu Elternvertretungen.“

Einer Untersuchung von foodwatch aus dem Jahr 2021 zufolge entsprechen 86 Prozent aller betrachteten Lebensmittel, deren Werbung sich durch Bärengesichter, Comicfiguren oder Glitzer an Kinder richtet, nicht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, sind also zu süß, salzig oder fettig.

Methode: Repräsentative telefonische Mehrthemenbefragung (10. bis 12.01.2023) von forsa im Auftrag des vzbv. Basis: 1.001 Personen ab 18 Jahren. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte.

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Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung

Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung

Umfrage von forsa im Auftrag des vzbv | Januar 2023

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Weitere Informationen

IGW Forum

Der vzbv diskutiert am 26. Januar auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin mit hochrangigen Gästen über das Thema „Werbeschranken für Ungesundes – Kinder umfassend schützen“. Nach einer Einführung zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung durch Bundesminister Cem Özdemir schließt sich die Podiumsdiskussion an.

Auf dem Podium diskutieren Prof. Dr. Dr. Berthold Koletzko (Stiftung Kindergesundheit), Dr. Bernd Nauen (Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft), Renate Künast (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Christina Stumpp (MdB, CDU) und Ramona Pop (vzbv). Moderiert wird die Veranstaltung von Tanja Busse.

Politikcheck

Der vzbv bewertet regelmäßig, ob die Bundesregierung Ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag verbraucherfreundlich umsetzt.

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vzbv-Kurzpapier| Grüne Woche | Außer-Haus-Verpflegung

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Stand: Januar 2024

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 forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv | Grüne Woche | Dezember 2023

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Steigende Lebensmittelpreise - Was tun?

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Forderungen des vzbv zur Bewältigung der steigenden Lebensmittelpreise | Stand: Oktober 2023

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Verbraucherpolitische Halbzeitbilanz der 20. Legislaturperiode

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Nutri-Score: Große Unterschiede in Produktgruppen. Konkrete Ergebnisse auf www.verbraucherzentrale.de/marktcheck-nutri-score

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

Kennzeichnung mit Nutri-Score nach-Produktgruppen

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Infografik zum Thema: "Nutri-Score: Mehr Lebensmittel als im Vorjahr mit dem Label gekennzeichnet." Pre-Check 2021: 33% der Lebensmittel mit Nutri-Score. Marktcheck 2022: 40% der Lebensmittel mit Nutri-Score.

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

Infografik: Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Nutri-Score 2021 und 2022

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