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Datum: 18.06.2024

Reduktionsstrategie: Freiwilligkeit reicht nicht aus

Statement von Carolin Krieger, Referentin im Team Lebensmittel des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv)

Fertigprodukte können viel Zucker, Fett oder Salz enthalten. Mit der Reduktionsstrategie für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertiglebensmitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sollen verarbeitete Lebensmittel gesünder werden. In verschiedenen Produktgruppen wird untersucht, ob sich der Salz-, Zucker-, und Fettgehalt verändert hat. Das BMEL hat heute die Ergebnisse für das Jahr 2023 vorgestellt. Die Ergebnisse sind aus Sicht des vzbv ernüchternd. Carolin Krieger, Referentin im Team Lebensmittel des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) kommentiert:

Carolin Krieger

Quelle: Gert Baumbach - vzbv

„Die freiwillige Reduktionsstrategie hat bislang kaum Wirkung gezeigt. Nur in wenigen Produkten wurde der Zucker-, Fett-, oder Salzgehalt reduziert. In einigen Produktgruppen blieben signifikante Veränderungen sogar gänzlich aus.

Im Alltag wird Verbraucher:innen eine gesunde Ernährung oft erschwert. Zu süße, zu salzige und zu fettige Lebensmittel sind ständig und überall verfügbar. Das Lebensmittelangebot muss für Verbraucher:innen flächendeckend gesünder werden. Statt auf Freiwilligkeit muss das BMEL auf verbindliche Vorgaben setzen.

Vor allem Lebensmittel, die von ihrer Optik Kinder ansprechen sollen, müssen in ihrer Zusammensetzung ausgewogen sein. Sie müssen zwingend die Nährwertkriterien der Weltgesundheitsorganisation einhalten. Andernfalls sollten sie nicht an Kinder vermarktet werden dürfen. Das Kinderlebensmittelwerbegesetz ist überfällig. Die Bundesregierung muss sich endlich einigen, um Kinder besser zu schützen.“

Der vzbv fordert:
  • Sanktionsmöglichkeiten bei Verfehlen der Ziele – reine Freiwilligkeit reicht nicht aus

  • Erweiterung des Produktmonitorings und der relevanten Produktgruppen

  • Transparente und verbraucherfreundliche Kommunikation und Darstellung der Reduktionsmaßnahmen

  • Flächendeckende und verbindliche Verbesserung der Nährwertqualität des Lebensmittelangebots

  • Gesetzlich verbindliche Vorgaben für Zusammensetzung und Nährwerte von Produkten mit Kinderoptik

Hintergrund

Das BMEL hat im Jahr 2018 eine Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertiglebensmitteln auf den Weg gebracht. Dafür hat das BMEL mit der Lebensmittelwirtschaft freiwillige Selbstverpflichtungen abgeschlossen. Die Strategie läuft bis zum Jahr 2025. Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien darauf geeinigt, wissenschaftlich fundierte und auf Zielgruppenabgestimmte Reduktionsziele für Zucker, Fett und Salz zu schaffen. Diese werden momentan unter Federführung des Max-Rubner-Instituts erarbeitet.

Die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie Strategie wird wissenschaftlich begleitet. Das Max-Rubner-Institut (MRI) führt ein Produktmonitoring durch, um den Erfolg der Reformulierungen und die Veränderungen der Zusammensetzung von verarbeiteten, verpackten Lebensmitteln im Zeitverlauf festzustellen. Im Herbst 2023 fand die zweite Folgeerhebung bei Brot und Kleingebäck, Wurstwaren, weiteren Fleischerzeugnissen und Riegeln statt.

Der vzbv nimmt von Beginn an dem Begleitgremium zur Nationalen Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz bei Lebensmitteln der Bundesregierung teil.

Alles zum Thema: Gesunde Ernährung

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Verbraucherpolitische Halbzeitbilanz der 20. Legislaturperiode

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Nutri-Score: Große Unterschiede in Produktgruppen. Konkrete Ergebnisse auf www.verbraucherzentrale.de/marktcheck-nutri-score

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

Kennzeichnung mit Nutri-Score nach-Produktgruppen

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Infografik zum Thema: "Nutri-Score: Mehr Lebensmittel als im Vorjahr mit dem Label gekennzeichnet." Pre-Check 2021: 33% der Lebensmittel mit Nutri-Score. Marktcheck 2022: 40% der Lebensmittel mit Nutri-Score.

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

Infografik: Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Nutri-Score 2021 und 2022

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