Übergewicht und der Konsum von Süßigkeiten unter Kinder und Jugendlichen haben während der Corona-Pandemie zugenommen. Gleichzeitig bewegen sich Kinder und Jugendliche weniger. Das zeigt eine neue Umfrage unter Eltern, die von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und dem Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der TU München veröffentlicht wurde. Jutta Gurkmann, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), fordert politische Konsequenzen:
Die neuen Zahlen der DAG und des EKFZ zeigen, dass die Bundesregierung dringend handeln muss.
Es kann nicht sein, dass immer mehr Kinder und Jugendliche übergewichtig werden, die Politik es aber weiterhin duldet, dass die Lebensmittel- und Werbewirtschaft ungehemmt Werbung für Dickmacher und Fettbomben zur Prime Time oder auf Werbetafeln gegenüber von Schulen und Kitas schalten darf. Den Preis dafür zahlen unsere Kinder und Jugendlichen - sowie die Allgemeinheit in Form von hohen Kosten für unser Gesundheitssystem.
Die Bundesregierung muss nun ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzen und dafür sorgen, dass keine ungesunden Lebensmittel mehr an Kinder beworben werden dürfen. Zudem muss die Ampel-Koalition die Mehrwertsteuer auf Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte abschaffen. Das würde den Geldbeutel entlasten und eine gesunde Ernährung für alle leichter machen.
Hintergrund
Der vzbv hat detaillierte Empfehlungen zur Beschränkung des an Kinder gerichteten Lebensmittelmarketings gemeinsam mit dem AOK-Bundesverband, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und dem Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) vorgelegt.
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