Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Datum: 13.06.2022

Modernisierungsumlage zügig reformieren

vzbv fordert warmmietenneutrale energetische Modernisierung und eine faire Kostenverteilung

  • vzbv fordert kurzfristige Reform der Modernisierungsumlage.
  • Fokus sollte auf Modernisierungen liegen, die den Energieverbrauch senken.
  • Förderung sollte an Effizienzhausstandard EH 70 geknüpft werden.
Energetische Sanierung eines Dachstuhls

Quelle: Artursfoto - Adobe Stock

Die Modernisierungsumlage trägt in ihrer aktuellen Form nicht ausreichend zur Erreichung klimapolitischer Ziele und dem Schutz der Mieter:innen vor beträchtlichen Mieterhöhungen im Zuge einer energetischen Modernisierung bei. Um eine faire Kostenverteilung unter allen Akteur:innen zu erreichen, muss die Bundesregierung nun zügig eine Reform der Modernisierungsumlage angehen und dabei unter anderem die zentralen Ideen des Drittelmodells umsetzen.

„Der Gebäudesektor ist ein großes Sorgenkind in der Energie- und Klimapolitik. Aktuell starke Preisanstiege für Gas und Öl stellen viele Verbraucher:innen vor enorme Belastungen. Zum einen heizen noch drei Viertel der Haushalte mit Gas und Öl, zum anderen ist ein Großteil der Wohngebäude energetisch ineffizient. Für eine faire Aufteilung dieser finanziellen Belastungen zwischen Vermieter:innen, Mieter:innen und Staat muss die Bundesregierung nun zügig eine Reform der Modernisierungsumlage anstoßen. Die energetische Modernisierung muss nach Möglichkeit für die Mieter:innen warmmietenneutral erfolgen. Das würde die Mieter:innen entlasten und gleichzeitig einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und für mehr Energiesouveränität leisten“ sagt Thomas Engelke, Leiter Team Energie und Bauen im vzbv.

Zentrale Ideen des Drittelmodells kurzfristig umsetzen

Von den derzeit diskutierten Möglichkeiten zur Auflösung des Mieter/Vermieter-Dilemmas erscheint die kurzfristige Reform der kostenbasierten Modernisierungsumlage aus Sicht des vzbv am sinnvollsten. Durch das sogenannte Drittelmodell könnten Verbesserungen erzielt werden. Demnach sollen Vermieter:innen, Mieter:innen und der Staat jeweils ein Drittel der Modernisierungskosten tragen. Vermieter:innen dürften die staatliche Förderung behalten, aber pro Jahr nur noch 1,5 Prozent der Investition über die Modernisierungsumlage auf die Mieter:innen umlegen.

Duldungspflichtige Maßnahmen beschränken

In Anbetracht der klimapolitischen Herausforderungen und des Baustoff- und Fachkräftemangels sollte der Fokus der Modernisierungen auf die energetische Ertüchtigung des Gebäudes gelegt werden. Die Umsetzung von nicht-energetischen Modernisierungen war zudem in der Vergangenheit einer der Hauptgründe für beträchtliche Mietsteigerungen. Daher fordert der vzbv, die Duldungspflicht der Mieter:innen für nicht-energetische Maßnahmen abzuschaffen.

Warmmietenneutralität durch tiefe Sanierung

Die Transformation des Gebäudebestands hin zur Klimaneutralität bis 2045 wird hohe Investitionen auslösen. Mieter:innen dürfen dabei aber nicht überfordert werden. Gleichzeitig müssen finanzielle Anreize für Vermieter:innen bestehen bleiben, damit sie die notwendigen Maßnahmen umsetzen können. Dafür fordert der vzbv eine Sanierung auf den Effizienzstandard EH 70 bei gleichzeitiger finanzieller Förderung. Der vzbv unterstützt dafür den Ansatz einer warmmietenneutralen energetischen Modernisierung. Zudem sollte der Fokus auf die energetisch schlechtesten Gebäude gerichtet werden, da hier die größten Einsparpotenziale zu heben sind.

Download

Modernisierungsumlage reformieren

Modernisierungsumlage reformieren

Positionspapier des vzbv zur Reform der Modernisierungsumlage | Mai 2022

Ansehen
PDF | 456.35 KB

Alles zum Thema: Bezahlbares Bauen & Wohnen

Artikel (52)
Dokumente (16)
Steckersolarnorm an Solarpaket anpassen

Steckersolarnorm an Solarpaket anpassen

Kurzstellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum zweiten Entwurf der VDE-Produktnorm „Steckersolargeräte für Netzparallelbetrieb - Sicherheitsanforderungen und Prüfungen“ | Juni 2024

Ansehen
PDF | 110.73 KB
Photovoltaiknutzung in Mehrfamilienhäusern vereinfachen

Photovoltaiknutzung in Mehrfamilienhäusern vereinfachen

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum Referentenentwurf des Bundeministeriums der Justiz (BMJ) eines Gesetzes zur Zulassung virtueller Wohnungseigentümerversammlungen, zur Erleichterung des Einsatzes von Steckersolargeräten und zur Übertragbarkeit beschränkter persönlicher Dienstbarkeiten für Erneuerbare-Energien-Anlagen | Juli 2023

Ansehen
PDF | 119.42 KB
Verbraucherschutz im Solarpaket beachten

Verbraucherschutz im Solarpaket beachten

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum Referentenentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eines Gesetzes zur Steigerung des Ausbaus photovoltaischer Energieerzeugung | Juli 2023

Ansehen
PDF | 166.88 KB
Stellungnahme zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes vom 30.06.2023

Stellungnahme zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes vom 30.06.2023

Stellungnahme zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes vom 30.06.2023

Ansehen
PDF | 222.17 KB
Auf wissenschaftlichen Konsens bauen – Keine sogenannten H2-ready-Gasheizungen  im Gebäudeenergiegesetz zulassen!

Auf wissenschaftlichen Konsens bauen – Keine sogenannten H2-ready-Gasheizungen im Gebäudeenergiegesetz zulassen!

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) appelliert zusammen mit einem breiten Bündnis verschiedener Organisationen aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Verbraucherschutz und Gewerkschaften an die Mitglieder des Deutschen Bundestags, sogenannte „H2-ready“-Gasheizungen als Erfüllungsoption aus dem Entwurf für das Gebäudeenergiegesetz zu streichen.

Ansehen
PDF | 329.66 KB
Urteile (5)
Termine (7)
Videos & Grafiken (3)
Grafik zur Befragung Stromverkauf Nachbarschaft

Quelle: Online-Befragung von eye square im Auftrag des vzbv

Befragung Stromverkauf Nachbarschaft

Eine knappe Mehrheit zeigt sich grundsätzlich offen für den Verkauf und/oder den Erwerb von Solarstrom aus der Nachbarschaft.

Vorschau
PNG | 557.66 KB | 4724x2657
Grafik Befragung Mieterstrom für Mieter

Quelle: Online-Befragung von eye square im Auftrag des vzbv

Befragung Mieterstrom für Mieter

Insgesamt 80 Prozent der befragten Mieter:innen sind unter bestimmten Voraussetzungen bereit, Mieterstrom von ihrem Vermieter zu erwerben - zwei Drittel aber nur, wenn sie dadurch Geld sparen.

Vorschau
PNG | 522.35 KB | 4724x2657
Neue Mieter zahlen kräftig drauf

Neue Mieter zahlen kräftig drauf

Wer heute eine Wohnung sucht, benötigt viel Zeit, starke Nerven und vor allem ein gutes Einkommen. Denn: Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen deutschen Städten Mangelware. Die Zahl der Sozialwohnungen sinkt. Dafür steigen die Mieten, Neben- und Betriebskosten. Gleiches gilt für Immobilienpreise und Kaufnebenkosten, so dass es ebenfalls schwerer wird, Eigentum zu erwerben.

Video ansehen

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525

Kontakt

Thomas Engelke

Thomas Engelke

Leiter Team Energie und Bauen

info@vzbv.de +49 30 25800-0