Viele Verbraucher:innen wollen aktiv an der Energiewende teilhaben. 80 Prozent der Mieter:innen in Mehrfamilienhäusern sind unter bestimmten Voraussetzungen bereit, Mieterstrom von ihrem Vermieter zu erwerben. Zudem sind 55 Prozent der befragten Internetnutzer:innen daran interessiert, Strom innerhalb ihrer Nachbarschaft zu handeln. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitut eye square GmbH im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Der vzbv kritisiert, dass die Verabschiedung eines Großteils des Solarpakets auf Anfang 2024 verschoben wird.
„Der Bundestag muss das Solarpaket zeitnah verabschieden. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen an der Energiewende mitwirken und benötigen dafür die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen“, sagt Thomas Engelke, Energieexperte beim vzbv.
Die Umfrageergebnisse unterstreichen aus Sicht des vzbv-Experten, wie wichtig Solarenergie auch für Verbraucher:innen als Beitrag zur Energiewende ist.
„Das Solarpaket soll unter anderem die Teilhabe der Verbraucherinnen und Verbraucher an der Energiewende stärken“, so Engelke. „Die Nutzung von Mieterstrom und Steckersolargeräten sollte schnellstmöglich vereinfacht werden. Zudem sollte eine Weitergabe von Strom unter Nutzung des Netzes ermöglicht werden.“
Ursprünglich sollte das gesamte Solarpaket noch in 2023 vom Bundestag beschlossen werden. Jetzt verschieben sich wichtige Teile in das Jahr 2024. Mit dem Gesetz soll die Nutzung von Photovoltaik insbesondere für Verbraucher:innen, die kein eigenes Haus bewohnen, erleichtert werden. Das Gesetz sieht vor, dass dazu die Umsetzung von Mieterstromprojekten und die Nutzung von Steckersolargeräten vereinfacht werden.
Online-Befragung. Stichprobe: 1.000 Internetnutzer ab 16 Jahren (darunter 369 Mieter:innen in Mehrfamilienhäusern). Erhebungszeitraum: 13. - 20. November 2023. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte in der Gesamt-stichprobe. Institut: eye square Gmbh.
Erläuterung zum Interesse an Mieterstrom:
67 Prozent der Befragten würden Mieterstrom annehmen, wenn dieser günstiger als ihr bisheriger Stromvertrag wäre. 13 Prozent der Befragten würden diesen aus Klimaschutzgründen (unabhängig vom Preis) annehmen.
Erläuterung zum Stromhandel in der Nachbarschaft:
27 Prozent der Befragten sind weder am Verkauf oder Erwerb interessiert. 18 Prozent der Befragten wissen es nicht oder haben keine Angabe gemacht. 55 Prozent haben demgegenüber grundsätzliches Interesse am Verkauf und/oder Kauf von Solarstrom innerhalb der Nachbarschaft.