Vitaminpillen für bessere Haut oder Mineralstoffpräparate für mehr Wohlbefinden: Das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln wächst stetig. Doch nicht alle Anbieter haben das Wohl der Verbraucher:innen im Blick. Im Bereich Lebensmittel haben die Verbraucherzentralen im Jahr 2023 insgesamt 5.000 Beschwerden erfasst. Jede siebte Beschwerde bezieht sich dabei auf Nahrungsergänzungsmittel (14 Prozent). Verbraucher:innen ärgern sich hierbei vor allem über untergeschobene Verträge oder den Erhalt unbestellter Ware und irreführende Werbung.
Beschwerden zum Thema Lebensmittel wurden im Jahr 2023 in den Verbraucherzentralen erfasst.
aller Beschwerden im Lebensmittelbereich bezogen sich 2023 auf Nahrungsergänzungsmittel.
Nahrungsergänzungsmittel sind nützlich, wenn die richtigen Nährstoffe vom richtigen Menschen zur richtigen Zeit in der richtigen Menge genommen werden. Sie können aber auch ein Gesundheitsrisiko darstellen. Denn bei amtlichen Lebensmittelkontrollen fallen Produkte immer wieder durch unzulässige Gesundheitsversprechen, gesundheitlich fragwürdige Inhaltsstoffe und teilweise viel zu hohe Dosierungen auf. Der vzbv fordert daher verbindliche Höchstmengenregelungen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln.
Beschwerden zur Aufmachung von Produkten
Ein Honig, der mit Regionalität wirbt, aber auch aus Nicht-EU-Ländern stammt, oder Vitaminbonbons mit zweifelhafter Gesundheitswerbung: Verbraucher:innen ärgern sich häufig über Produkte, die mehr versprechen, als der Inhalt einlöst. Das Projekt „Lebensmittelklarheit“ des vzbv und der Verbraucherzentralen erhält täglich Beschwerden zu solchen Produkten. Im Jahr 2023 waren es knapp 440. Am häufigsten bemängeln Verbraucher:innen, dass auf der Schauseite der Verpackung mit hochwertigen Zutaten geworben wird, die jedoch nur in geringer Menge enthalten sind.