Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht die Ergebnisse des Produktmonitorings im Rahmen der Nationalen Reduktionsstrategie für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertiglebensmitteln. Aus Sicht des vzbv reichen die freiwilligen Reduktionsmaßnahmen vor allem für den Bereich Lebensmittel mit Kinderoptik nicht aus. Bei dieser Produktgruppe besteht dringender und besonderer Handlungsbedarf. Klaus Müller, Vorstand des vzbv, kommentiert:
Übergewicht, Diabetes und andere ernährungsmitbedingte Krankheiten nehmen weiter zu. Fortschritt im Schneckentempo bei der Zucker-, Salz- und Fettreduktion in einzelnen Produktgruppen reicht deshalb nicht und wird auch nicht automatisch dazu führen, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher gesünder ernähren. Das Max-Rubner-Institut stellt beispielsweise fest, dass der Zuckergehalt von Müsli-Riegeln zwar im Schnitt zurückgegangen ist, aber nach wie vor eher die zuckerreicheren Varianten im Einkaufkorb der Verbraucher landen.
Nach wie vor fehlt eine Informationsplattform, über die die Öffentlichkeit und Verbraucher transparent nachvollziehen können, welche Produkte konkret reformuliert wurden und wie die Branchen bei der Reduktion von Zucker, Salz und Fett vorgehen. Es bleibt weiterhin unklar, welche Unternehmen ambitionierter vorangehen und welche Produkte reformuliert werden. Damit kann auch nicht zielgerichtet nachgesteuert werden, es bleibt völlig unklar, ob die Strategie mit Blick auf die Lebensrealität der Verbraucher wirklich erfolgreich ist. Aus Sicht des vzbv muss sichergestellt werden, dass alle Lebensmittelhersteller und deren Produkte an der Reduktionsstrategie teilnehmen. Nur so kann das Lebensmittelangebot flächendeckend und langfristig verbessert werden.
Aus Sicht des vzbv reichen die freiwilligen Reduktionsmaßnahmen vor allem für den Bereich Lebensmittel mit Kinderoptik nicht aus. Bei dieser Produktgruppe besteht dringender und besonderer Handlungsbedarf. So weisen beispielweise Müsliriegel mit Kinderoptik die höchsten Zuckergehalte aller Müsliriegel auf – auch nach mehreren Jahren Reduktionsstrategie. Für Lebensmittel mit Kinderoptik braucht es schnellere Erfolge und strengere gesetzlichen Regelungen. Lebensmittel sollten nur dann an Kinder vermarktet werden, wenn sie die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Höchstmengen für Zucker, Salz und Fett für diese Produktgruppe nicht überschreiten. Julia Klöckner muss jetzt gemeinsam mit den Bundesländern zügig handeln. Der Zucker-, Salz- und Fettgehalt von Lebensmitteln mit Kinderoptik darf nicht weiter in Trippelschrittchen reduziert werden, es braucht umgehend ein Gesetz für gesunde Kinderlebensmittel.