- 74 Prozent Verbraucher:innen befürworten gesetzliche Maßnahmen, um den Zuckergehalt in Fertiglebensmitteln zu senken.
- 86 Prozent halten es für wichtig, das Thema Ernährung nach der Bundestagswahl zu stärken.
- vzbv fordert neue Bundesregierung auf, für gesünderes Lebensmittelangebot zu sorgen.
Das Thema gesundes Lebensmittelangebot gehört in den Koalitionsvertrag. Das fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit Verweis auf eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage. So befürworten 74 Prozent der Verbraucher:innen gesetzliche Maßnahmen, damit Fertiglebensmittel weniger Zucker enthalten. 86 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass eine neue Regierung Verbraucher:innen im Bereich Ernährung stärkt. Der vzbv appelliert an eine mögliche Ampelkoalition, sich auf ambitionierte Maßnahmen zur Verbesserung eines gesunden Lebensmittelangebotes zu einigen.
„Eine neue Bundesregierung hat das Mandat der Verbraucher, in der Ernährungspolitik einen Neuanfang zu wagen und mit einem ambitionierten Gesetzespaket für ein gesünderes Lebensmittelangebot zu sorgen. Gesetzliche Regelungen, die für weniger Zucker in Fertiglebensmitteln sorgen, sind von den Verbrauchern ausdrücklich erwünscht und würden eine gesündere Ernährung im Alltag für alle leichter machen. Langfristig können so auch Kosten im Gesundheitssystem reduziert werden“, sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller.
Fehl- und Überernährung gehören zu den größten vermeidbaren Risikofaktoren für Krankheit und vorzeitigen Tod in Deutschland. Aktuell sind hierzulande laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen übergewichtig. Die Folgen von Fehlernährung kosten das Gesundheitssystem jährlich zweistellige Milliardenbeträge.
Besonders wichtig wäre es aus Sicht des vzbv, endlich eine wirksame gesetzliche Regulierung von Lebensmitteln mit Kinderoptik auf den Weg zu bringen. Daneben braucht es weitere Maßnahmen, um die gesunde Wahl im Einkaufs- und Ernährungsalltag zur leichten Wahl zu machen.
Der vzbv appelliert an die neue Ampelkoalition, folgende vier Maßnahmen im Koalitionsvertrag zu vereinbaren, um Verbraucher:innen wirksam bei einer gesunden Ernährung zu unterstützen:
- Eine strenge Regulierung der an Kinder gerichteten Lebensmittelwerbung und gesetzliche Höchstmengen für Fett, Salz und Zucker in Lebensmitteln mit Kinderoptik.
- Eine ambitionierte Weiterführung der Nationalen Innovations- und Reduktionsstrategie für Zucker, Salz und Fett in Fertiglebensmitteln.
- Eine Senkung der Mehrwertwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
- Die Einführung eines verbindlichen Nutri-Score in Europa.
Methode: Telefonische Befragung (CATI AdHoc). Grundgesamtheit: in Privathaushalten in Deutschland lebende Personen ab 14 Jahren. Stichprobengröße: 1.500 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: max. +/- 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Erhebungszeitraum: 19. Juli bis 6. August 2021. Institut: forsa.