Datum: 29.03.2019

EU-Finanzmarktregulierung an Verbrauchern ausrichten

Stellungnahme des vzbv zu Überprüfung der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II

Ein Ehepaar wird von einem Finanzberater beraten.

Quelle: Fotolia / Kim Schneider

Um Verbraucher besser vor schlechter Finanzberatung zu schützen, fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband eine grundlegende Überarbeitung der EU-Finanzmarktregulierung. In einer Stellungnahme zur Evaluation der EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II hat der vzbv Vorschläge für verbraucherfreundlichere, neue Regeln vorgelegt.

Die Vorschläge im Einzelnen:

  • Die Regelungen zur Rechtfertigung von Provisionen durch ein Provisionsverbot ersetzen.
  • Die Vorgaben zur Geeignetheitsprüfung präziser fassen. Die Geeignetheitsprüfung muss unter anderem die Kriterien Kosten und Portfoliodiversifizierung umfassen.
  • Gleichzeitig können die Regelungen zur Produktüberwachung (Product Governance) entfallen.
  • Gesetzliche Mindeststandards für das Ergebnis einer Beratung oder Vermögensverwaltung.
  • Unterschiede beim Vertrieb von Finanzanlagen abbauen, unter anderem gleiche Regeln für kapitalbildende Versicherungen wie für Finanzinstrumente.
  • Einheitliche Aufsicht der BaFin über den den Vertrieb von Finanzanlageprodukten.
  • Der Deutscher Gesetzgeber sollte alle verbraucherschützenden Regelungen der MiFID II als zivilrechtlich anwendbar erklären.
  • Umkehr der Beweislast im Zivilprozess.
  • Vollständige, konsistente und vergleichbare Produktinformationen für Finanzanlageprodukte ohne annahmebasierte Entwicklungsszenarien.

Hintergrund: Seit Januar 2018 gilt die EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II in Deutschland. Sie soll Verbraucher besser vor schlechter Beratung und falschen Produkten schützen. Im März 2020 ist der erste Evaluierungsbericht der EU-Kommission angekündigt. Dazu hat die Bundesregierung im Koalitionsvertrag angekündigt, die Regelungen zum finanziellen Verbraucherschutz zu überprüfen. Vor diesem Hintergrund führt das Bundesfinanzministerium eine Verbändekonsultation durch, an der sich auch der vzbv beteiligt.

Am 26. Mai 2019 ist Europawahl. Von gemeinsamen Regeln in der Europäischen Union profitieren Verbraucher konkret in ihrem Alltag. Der vzbv fordert von den Parteien, die zur Europawahl antreten, die Alltagsprobleme von Verbrauchern in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen - und den Provisionsvertrieb bei Anlageprodukten zu beenden. Mehr Informationen zu dieser Forderung finden Sie auf www.europa-kann-mehr.de.

Die komplette Stellungnahme finden Sie im Download-Bereich.

Downloads

EU-Finanzmarktregulierung an Verbraucherinteressen ausrichten | Stellungnahme des vzbv | März 2019

EU-Finanzmarktregulierung an Verbraucherinteressen ausrichten | Stellungnahme des vzbv | März 2019

EU-Finanzmarktregulierung an Verbraucherinteressen ausrichten | Stellungnahme des vzbv | März 2019

MäRZ 2019 | 198.05 KB
Consumer Protection on Investment Markets | Position by the Federation of German Consumer Organisations | March 2020

Consumer Protection on Investment Markets | Position by the Federation of German Consumer Organisations | March 2020

Position by the Federation of German Consumer Organisations regarding the MiFID II Review | March 2020

Ansehen
PDF | 609.25 KB

Alles zum Thema: Finanzvertrieb

Artikel (61)
Dokumente (16)
Due diligence obligations for payment service providers

Due diligence obligations for payment service providers

Findings of an analysis carried out by the Team Monitoring Financial Markets at the Federation of German Consumer Organisations | 10 October 2024

Ansehen
PDF | 387.52 KB
Sorgfaltspflichten bei Zahlungsdienstleistern

Sorgfaltspflichten bei Zahlungsdienstleistern

Erkenntnissammlung Marktbeobachtung Finanzmarkt des vzbv | Oktober 2024

Ansehen
PDF | 265.59 KB
Bericht: Verzweifelte Anrufe

Bericht: Verzweifelte Anrufe

Wie Banken ihre Kunden am Telefon im Regen stehen lassen. Ergebnisse eines Verbraucheraufrufs. August 2024

Ansehen
PDF | 176.39 KB
Basic account fees - A European comparison

Basic account fees - A European comparison

vzbv | January 2024

Ansehen
PDF | 232.63 KB
Basiskonto-Entgelte im europäischen Vergleich

Basiskonto-Entgelte im europäischen Vergleich

Untersuchungsbericht zu Basiskonto-Entgelten des vzbv | Januar 2024

Ansehen
PDF | 245.99 KB
Urteile (13)
Termine (1)
Videos & Grafiken (3)
Infografik: Vergleichsportale - Nicht unbedingt der beste Preis

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)

Infografik: Vergleichsportale - Nicht unbedingt der beste Preis

Das für Verbraucherinnen und Verbraucher beste Ergebnis wird oft nicht angezeigt

Vorschau
JPG | 877.7 KB | 3106x2598
Infografik: Viele Vergleichsportale sind für Verbraucher intransparent

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)

Infografik: Viele Vergleichsportale sind für Verbraucher intransparent

5 von 5 getesteten Vergleichsportalen nehmen Provision von Anbietern an

Vorschau
JPG | 1.35 MB | 3106x2598
Verbraucher bedarfsgerecht beraten #VerbraucherZählen

Verbraucher bedarfsgerecht beraten #VerbraucherZählen

Nach Einschätzung des vzbv soll die Regelung Finanzvertriebe vor den schärferen EU-Regeln zu Provisionen schützen. Durch die Verordnung werden Banken, Sparkassen und Finanzvertriebe faktisch davon befreit, eine höhere Beratungsqualität im Einzelfall nachweisen zu müssen, wenn sie Provisionen annehmen. Tatsächlich fordert die MiFID 2 aber genau einen solchen Einzelnachweis. Der vzbv fordert, den Passus aus der Verordnung zu streichen und bis zum Jahr 2023 ein Provisionsverbot einzuführen.

Video ansehen

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525

Kontakt

Christian Ahlers

Christian Ahlers

Referent Team Finanzmarkt

info@vzbv.de +49 30 25800-0

Kontakt

Lars Gatschke

Lars Gatschke

Referent Team Finanzmarkt

info@vzbv.de +49 30 25800-0