Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Datum: 10.02.2022

Energiepreiskrise: Mehrheit fürchtet finanzielle Belastungen

62 Prozent der Verbraucher:innen machen sich Sorgen, dass sie die Energiepreiskrise finanziell belasten wird

  • Aktuelle Umfrage zeigt: Verbraucher:innen wollen, dass die Politik einkommensschwachen Haushalten in der Energiepreiskrise zur Seite steht.
  • Deutliche Mehrheit (71 Prozent) will nicht, dass zahlungsunfähigen Kund:innen mit geringem Einkommen Strom oder Gas abgestellt wird.
  • vzbv: Verbraucherschutz auf dem Energiemarkt muss krisensicherer werden.
Kosten für Strom

Quelle: Eisenhans - AdobeStock

Gut sechs von zehn Verbraucher:innen (62 Prozent) fürchten, dass sie die Energiepreiskrise in Zukunft finanziell belasten wird. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Kantar im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Neben Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Verbraucher:innen fordert der vzbv eine verbraucherfreundliche und nachhaltige Energiepolitik.

„Der Preisschock am Energiemarkt beschäftigt viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Auch wenn sie selbst vielleicht nicht von Kündigungen betroffen sind, fürchten sich viele vor finanziellen Auswirkungen der Energiepreiskrise“, sagt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen des vzbv. „Gefragt sind Maßnahmen, die die Geldbeutel der Menschen schnell entlasten. Zum Beispiel sollten das Klimageld kurzfristig eingeführt, die Strompreise für private Haushalte gesenkt und Mieterinnen und Mieter beim CO2-Preis entlastet werden.“

Mit 71 Prozent fordert eine deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen, dass zahlungsunfähigen Kund:innen mit geringem Einkommen bis Ende April 2022 nicht der Strom oder das Gas abgestellt wird. „Das ist ein klarer Auftrag an die Bundesregierung, endlich zu handeln. Sofortmaßnahmen wie das Aussetzen von Strom- und Gassperren sind zwingend notwendig, um einkommensschwachen Haushalten in dieser Krise beizustehen“, sagt Engelke.

Untersuchung zeigt: Mehrkosten bei Gas von bis zu 3.782 Euro pro Jahr

Laut einer aktuellen Untersuchung des vzbv haben einige Strom- und Gasgrundversorger in 14 der bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands ihre Preise für Neukund:innen stark angehoben. Beim Strom haben die Grundversorger in fünf der untersuchten Städte (Köln, Frankfurt/Main, Leipzig, Dortmund, Dresden) einen gesonderten Neukund:innen-Tarif eingeführt. Für Verbraucher:innen mit einem Stromverbrauch in Höhe von 3.500 kWh bedeutet das jährliche Mehrkosten von bis zu 1.654 Euro gegenüber Bestandskund:innen.

Beim Gas haben die Grundversorger in sieben Großstädten (Berlin, Köln, Frank-furt/Main, Leipzig, Dortmund, Essen, Dresden) einen separaten Tarif eingeführt. Hier ergeben sich bei einem jährlichen Gasverbrauch in Höhe von 20.000 kWh jährliche Mehrkosten von bis zu 3.782 Euro.

Verbraucherschutz auf dem Energiemarkt krisensicherer machen

Damit der Verbraucherschutz auf dem Energiemarkt krisensicherer wird, müssen Verbraucher:innen auch besser vor Vertragsbrüchen der Energieanbieter geschützt werden. Über Mindeststandards sollten diese daher verpflichtet werden, ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit transparenter zu machen. Das würde auch die Aufsichtsbehörden stärken. Dafür muss die Bundesregierung Mindeststandards definieren, die gleichzeitig nicht den Wettbewerb gefährden.

Zudem sollte die Bundesregierung klarstellen, dass nur ein Tarif in der Grundversorgung gelten darf. Der Tarif in der Ersatzversorgung sollte dem der Grundversorgung entsprechen. „Unterschiedliche Tarife in der Grundversorgung würden sich negativ auf die Wechselbereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken. Und das wäre nicht im Sinne eines liberalisierten Energiemarktes“, sagt Engelke.

Methode Umfrage: Telefonische Befragung (CATI Omnibus – Dual Frame). Grund-gesamtheit: Deutschsprachige Wohnbevölkerung in Privathaushalten ab 18 Jahren. Stichprobengröße: 1.032 Interviews. Statistische Fehlertoleranz: max. +/- 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Erhebungszeitraum: 25. bis 27. Januar 2022. Institut: Kantar.

Methode Marktcheck des vzbv: Marktcheck durch Online-Recherche (Preisblätter der jeweiligen Grundversorger sowie die jeweils günstigsten Angebotspreise auf Check24 und Verivox) und eigene Berechnungen der Marktbeobachtung des vzbv. Untersucht wurden die Strom- und Gas Grundversorgungstarife der 14 bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands über 500.000 Einwohner  – Tag der Erhebung: 3. Februar 2022.

 

Repräsentative telefonische Umfrage von Kantar im Auftrag des vzbv | Januar 2022

Downloads

Separate Grundversorgungstarife auf dem Strom- und Gasmarkt

Separate Grundversorgungstarife auf dem Strom- und Gasmarkt

Kurzpapier | Marktcheck des vzbv | Februar 2022

Ansehen
PDF | 240.94 KB
Sorgen über finanzielle Belastungen durch die Energiepreis-Krise

Sorgen über finanzielle Belastungen durch die Energiepreis-Krise

Umfrage im Auftrag des vzbv | Januar 2021

Vorschau
PNG | 181.37 KB | 1512x1323
Deutliche Mehrheit für Aussetzen von Strom- und Gassperren bis Ende April 2022

Deutliche Mehrheit für Aussetzen von Strom- und Gassperren

Infografik | Umfrage im Auftrag des vzbv | Januar 2021

Vorschau
PNG | 204.63 KB | 1512x1323

Alles zum Thema: Preiskrise

Artikel (153)
Dokumente (32)
Mogelpackungen - Verbrauchertäuschung auf den zweiten Blick

Mogelpackungen - Verbrauchertäuschung auf den zweiten Blick

Positionspapier des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu Shrinkflation und Skimpflation | Juni 2024

Ansehen
PDF | 272.26 KB
Verbraucher:innen besser vor Energiesperren schützen

Verbraucher:innen besser vor Energiesperren schützen

Kurzstellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum Entwurf einer Verordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Anpassung der Stromgrundversorgungsverordnung (StromGVV) und der Gasgrundversorgungsverordnung (GasGVV) | April 2024

Ansehen
PDF | 94.27 KB
vzbv-Bericht Strom- und Gaspreise

vzbv-Bericht Strom- und Gaspreise

Preismonitoring Strom und Gas der Marktbeobachtung des Verbraucherzentrale Bundesverband von Januar 2023 bis Januar 2024 I März 2024

Ansehen
PDF | 513.48 KB
Transparenz der Energiemärkte wichtig

Transparenz der Energiemärkte wichtig

Kurzstellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu den von der Bundesnetzagentur (BNetzA) und dem Bundeskartellamt erstellten Fragebögen im Rahmen des Energie Monitorings 2024 | 14.  Februar 2023

Ansehen
PDF | 126.11 KB
Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Sondererhebung zum Preismonitoring Fernwärme des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. I Januar 2024

Ansehen
PDF | 171.87 KB
Urteile (6)
Umfragen (6)
Termine (5)
Videos & Grafiken (27)
Verbraucher:innen erwarten von der Bundesregierung Maßnahmen gegen hohe Preise

Quelle: Telefonbefragung von forsa im Auftrag des vzbv

Verbrauchererwartungen 2024

Verbraucher:innen erwarten von der Bundesregierung Maßnahmen gegen hohe Preise

Vorschau
PNG | 562.26 KB | 4724x2657
Inflation und steigende Preise sind größte Sorge der Verbraucher:innen

Quelle: Telefonbefragung von forsa im Auftrag des vzbv

Verbrauchererwartungen 2024

Inflation und steigende Preise sind größte Sorge der Verbraucher:innen

Vorschau
PNG | 452.15 KB | 4724x2657
 Knapp die Hälfte der Verbraucher:innen blickt eher negativ auf das Jahr 2024 | Frage: Wenn Sie an Ihre persönliche Situation als Verbraucher oder Verbraucherin denken: Wie blicken Sie dem Jahr 2024 entgegen – eher positiv oder eher negativ?

Quelle: Telefonbefragung von forsa im Auftrag des vzbv

Verbrauchererwartungen 2024

Knapp die Hälfte der Verbraucher:innen blickt eher negativ auf das Jahr 2024 | Frage: Wenn Sie an Ihre persönliche Situation als Verbraucher oder Verbraucherin denken: Wie blicken Sie dem Jahr 2024 entgegen – eher positiv oder eher negativ?

Vorschau
PNG | 516.21 KB | 4724x2657
Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs

Quelle: vzbv

VR-2023 Einschränkung-aufgrund-steigender-Preise kurz.png

Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs | April 2023

Vorschau
PNG | 540.34 KB | 4724x2657
Nur knapp ein Viertel macht sich keine Sorgen vor finanziellen Belastungen durch die Energiepreiskrise.

Energiepreiskrise: 76 Prozent wegen finanzieller Belastung besorgt

Nur knapp ein Viertel macht sich keine Sorgen vor finanziellen Belastungen durch die Energiepreiskrise.

Vorschau
JPG | 722.99 KB | 4724x2657

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Thomas Engelke

Thomas Engelke

Leiter Team Energie und Bauen

info@vzbv.de +49 30 25800-0

Kontakt

Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525