Datum: 01.08.2023

Chancen der elektronischen Patientenakte nutzen und Patientensouveränität wahren

Statement von Thomas Moormann, Leiter Team Gesundheit und Pflege im vzbv

Mit dem Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (DigiG) will Gesundheitsminister Lauterbach die digitale Transformation des deutschen Gesundheitssystems vorantreiben. Kernstück des Gesetzes ist die Umstellung der elektronischen Patientenakte (ePA) auf ein Opt-out-Verfahren. Thomas Moormann, Leiter Team Gesundheit und Pflege im Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), kommentiert:

Thomas Moormann, Leiter Team Gesundheit und Pflege im Verbraucherzentrale Bundesverband

Quelle: Gert Baumbach - vzbv

Bislang drohte die ePA zum Flop zu werden: Die Beantragung ist derzeit viel zu umständlich für Verbraucher:innen. Dies spiegelt sich auch in den geringen Nutzerzahlen wider. Der vorliegende Referentenentwurf sieht nun ein Opt-out-Verfahren für die ePA ab dem Jahr 2025 vor. Sie wird somit für alle Versicherten automatisch angelegt und befüllt, solange diese nicht widersprechen. 

Die ePA hat ein großes Potenzial, die gesundheitliche Versorgung zu verbessern, wenn mit ihr alle relevanten Daten zur Verfügung stehen und zum Beispiel alle verordneten sowie selbst erworbenen Medikamente auf Wechselwirkungen geprüft werden können. Für die Autonomie, das Vertrauen und die Mitwirkung der Patient:innen ist es aber entscheidend, dass ein Widerspruch gegen die ePA sowie die individuelle Verwaltung der Zugriffsrechte auf die Inhalte der ePA einfach und barrierefrei möglich sind. Dies gilt auch für einen möglichen Widerspruch gegen die Datenfreigabe für die Forschung. Die Datenfreigabe ist grundsätzlich auf gemeinwohlorientierte Forschungsprojekte zu beschränken und streng zu reglementieren. Nur unter diesen Voraussetzungen befürwortet der vzbv die vorgeschlagene Widerspruchslösung.

Eine weitere Maßnahme des Referentenentwurfs ist der Ausbau des Videosprechstundenangebots. Mit diesen und weiteren digitalen Gesundheitsangeboten beschäftigt sich der vzbv in einem Projekt. Aktuell sucht der vzbv nach Erfahrungen zu Problemen und Herausforderungen bei Online-Buchungsplattformen für Arzttermine und Videosprechstunden. Verbraucher:innen können dem vzbv ihre Erfahrungen schildern: Verbraucheraufruf: Online-Buchungsplattformen Arzttermine

 

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 Stellungnahme des vzbv zum DigiG | August 2023

Stellungnahme des vzbv zum DigiG | August 2023

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands  zum Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens | August 2023

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Alles zum Thema: Digitalisierung Gesundheit & Pflege

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Marktcheck: Arztterminportale

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Eine Untersuchung der Nutzerfreundlichkeit von kommerziellen Arzttermin-portalen mit dem Fokus auf Terminsuche und -buchung | April 2025

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Nutzung von Arztterminportalen

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Internetrepräsentative Online-Befragung durch eye square im Auftrag des vzbv | Oktober 2024

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vzbv-Kurzpapier | Versichertenanschreiben zur elektronischen Patientenakte

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Wie Krankenkassen über die neue elektronische Patientenakte (ePA) informieren | Dezember 2024

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Gleichberechtigter Zugang zu Arztterminen

Gleichberechtigter Zugang zu Arztterminen

Forderungspapier des vzbv | 26. August 2024

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Stellungnahme vzbv zum Digital-Gesetz (DigiG) | November 2023

Stellungnahme vzbv zum Digital-Gesetz (DigiG) | November 2023

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands zum Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens | November 2023

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Kreisdiagramm zeigt, dass 44 Prozent derjenigen, die in den letzten 12 Monaten einen Arzttermin über Online-Plattformen gebucht haben, bereits negative Erfahrungen gemacht haben. Daneben sind in einem Balkendiagramm die häufigsten Probleme dargestellt, z.B. dass es schwer ist, auf den Plattformen einen Arzttermin zu finden.

Quelle: vzbv

Negative Erfahrungen mit Arztterminportalen

Mehr als vier von zehn Befragten (44 Prozent) haben negative Erfahrungen gemacht. Häufigste Probleme: Die schlechte Verfügbarkeit von zeitnahen Terminen und der nicht passend auszuwählende Termingrund.

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Balkendiagramm zeigt die angegeben Gründe auf, wieso die Befragten Online-Portale für die Buchung von Arztterminen gebucht haben. Die Hälfte der Nutzer:innen verwendet Online-Portale für Arzttermine aufgrund der einfacheren Terminbuchung. Mehr als ein Drittel ist beim Versuch der telefonischen Buchung gescheitert.

Quelle: vzbv

Gründe für die Nutzung von Online-Portalen für Arzttermine

Die Hälfte der Nutzer:innen verwendet Online-Portale für Arzttermine aufgrund der einfacheren Terminbuchung. Mehr als ein Drittel ist beim Versuch der telefonischen Buchung gescheitert.

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Kreisdiagramm: 61 Prozent der Befragten haben in den letzten 12 Monaten einen Arzttermin über eine Online-Plattform gebucht. 38 Prozent haben in den letzten 12 Monaten einem Arzttermin über eine Online-Plattform gebucht.

Quelle: vzbv

Nutzung von Arztterminbuchungsportalen

Knapp vier von zehn Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten einen Arzttermin über eine Online-Plattformen wie Jameda oder Doctolib gebucht.

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Die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung aus Patientensicht

75 Prozent der in den Fokusgruppen befragten Patienten beführworten eine Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung

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