- Mit dem Bundespreis ehrt die Stiftung des vzbv herausragendes Engagement und mutigen Einsatz für Verbraucherschutz
- Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke überreicht als Schirmherrin den Preis auf dem Deutschen Verbrauchertag
- Mit der gezielten Förderung von Verbraucherschutzprojekten stärkt die Stiftung den Verbraucherschutz in Deutschland
Die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz (DSV) hat zum siebenten Mal den Bundespreis Verbraucherschutz für herausragenden Einsatz im Verbrauchschutz vergeben. Eine vierzehnköpfige Jury wählt AlgorithmWatch aus zahlreichen eingereichten Preisvorschlägen als diesjährigen Sieger aus. Auf dem Deutschen Verbrauchertag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) überreicht Bundesministerin Steffi Lemke den Preis an Matthias Spielkamp, Geschäftsführer von AlgorithmWatch.
„Der Bundespreis Verbraucherschutz der Stiftung des vzbv ehrt das wichtige Engagement von Menschen und Organisationen, die sich für Transparenz, Wahlfreiheit, sichere Produkte, faire Preise und die Durchsetzung von Verbraucherrechten einsetzen. Mit AlgorithmWatch zeichnen wir eine Organisation aus, die erfolgreich auf Transparenz und klare Verantwortlichkeiten beim Einsatz von automatisierten Entscheidungssystemen pocht. Mit der Auswahl des diesjährigen Preisträgers rückt die Jury ein Thema ins Rampenlicht, das wenig sichtbar ist, aber immer weiter in unseren Alltag eindringt. Die Entwicklung und Anwendung eines Algorithmus betrifft nicht nur Einzelne, sondern können zu Benachteiligungen und Diskriminierung im Verbraucheralltag führen“, sagt Steffi Lemke, Verbraucherschutzministerin sowie Schirmherrin des Bundespreises Verbraucherschutz 2024, anlässlich der Preisverleihung.
Preisträger 2024: Fairer Einsatz von Algorithmen
Verbraucher:innen aus ganz Deutschland haben engagierte Personen, Verbraucherschutzprojekte und Organisationen für den Bundespreis Verbraucherschutz 2024 bei der DSV nominiert.
Die jetzt ausgezeichnete gemeinnützige Organisation AlgorithmWatch beobachtet Prozesse automatisierter Entscheidungsfindung und analysiert deren Einfluss auf die Gesellschaft. Sie untersucht, wie Algorithmen zum Beispiel in Bereichen wie Social Media, Behörden und Arbeitsmarkt eingesetzt werden und welche Auswirkungen sie auf Verbraucher:innen und deren Alltag sowie Gerechtigkeit, Demokratie, Menschenrechte und Nachhaltigkeit haben. Durch Aufklärung und Forschung leistet AlgorithmWatch einen essenziellen Betrag zum Verbraucherschutz, indem es Missstände aufdeckt, Transparenz fordert und sich für faire, nicht diskriminierende Praktiken beim Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz stark macht.
Algorithmen beeinflussen Verbraucheralltag
Auf dem Deutschen Verbrauchertag des vzbv nimmt Matthias Spielkamp, Geschäftsführer von AlgorithmWatch, den mit 10.000 Euro dotierten Preis entgegen: „Es ist großartig, den Bundespreis Verbraucherschutz verliehen zu bekommen, denn die renommierte Jury bestätigt uns darin, dass wir wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Wie Algorithmen und KI unseren Alltag beeinflussen, ist alles andere als einfach zu vermitteln, aber enorm wichtig. Denn ihr Einsatz kann für Verbraucher:innen zu echten Nachteilen führen – zum Beispiel, wenn Zinsen für Kredite höchst unterschiedlich ausfallen, nur weil jemand in einem bestimmten Postleitzahlengebiet wohnt, oder wenn Unternehmen versuchen, Kaufentscheidungen mithilfe von manipulativen Techniken zu beeinflussen. Die Grenze zwischen Optimierung und Diskriminierung ist schnell überschritten und es braucht eine starke Zivilgesellschaft, um Verbraucherinnen und Verbraucher vor Benachteiligung zu schützen.“
Die Preisjury ist besetzt mit den Verbraucherschutzminister:innen Petra Berg (Saarland) und Werner Schwarz (Schleswig-Holstein), den Journalist:innen Claudia Schick (Marktmagazin mex) und Marcus Niehaves (ZDF WISO) sowie weiteren Verbraucherschutzexpert:innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz
Der Bundespreis Verbraucherschutz wird alle zwei Jahre von der DSV vergeben. Mit der gezielten Förderung von Projekten, speziell im Bereich Verbraucherbildung, macht sie fit für den Konsumalltag und bietet Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft eine Dialogplattform, um gemeinsam Verbraucherschutz und Verbraucherbildung zu stärken. Die Stiftung des vzbv finanziert ihre Arbeit über Spenden.