Nachhaltiger Konsum
Wer nachhaltig konsumieren möchte, hat es schwer: es mangelt an nachhaltigen Produkten, Transparenz und Informationen. Siegel, die eigentlich Orientierung bieten sollen, sind oft keine verlässlichen Ratgeber. Zudem darf die Verantwortung für nachhaltigen Konsum nicht alleine den Verbrauchern zugeschoben werden.
Nur mit Hilfe der richtigen Rahmenbedingungen und geteilter Verantwortung von Politik, Industrie, Handel und Verbraucher:innen kann nachhaltiger Konsum im gesellschaftlichen Mainstream verankert werden. Alle Branchen brauchen klare und verbindliche staatliche Kriterien dafür, was unter sozial und ökologisch verantwortungsvoller Produktion zu verstehen ist. Diese Kriterien sollte der Staat kontrollieren und bei Verstößen sanktionieren.
Einzelne Verbraucher:innen können mit ihren Konsumentscheidungen am Ende der Lieferkette die zahlreichen Missstände in der Kette nicht korrigieren. Deshalb braucht es für nachhaltigen Konsum neben verlässlichen Siegeln und Regeln für die Werbung mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit auch ambitionierte sozial-ökologische Mindeststandards für die Produktion.
Der vzbv fordert
- die ambitionierte Umsetzung des europäischen Lieferkettengesetzes und weiterer wirkungsvoller Nachhaltigkeitsstandards
- anspruchsvolle staatliche Mindestkriterien durch den europäischen Gesetzgeber für Siegel mit sozialen und ökologischen Werbeversprechen
- eine Verifizierung der Siegel durch unabhängige Dritte
- ein politisches Maßnahmenpaket, dass die ökonomischen Rahmenbedingungen für nachhaltigen Konsum verbessert und ständig weiterentwickelt
- eine gesamtgesellschaftliche Diskussion zu politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen für nachhaltigen Konsum.