
Quelle: damrongratta - 123rf
Ressourcenschonende Produkte
Ökodesign
Viele Produkte, insbesondere elektrische Geräte, halten nicht mehr so lange wie früher. Ein Ärgernis für Verbraucher:innen. Gleichzeitig ist es eine Entwicklung, die anerkannten gesellschaftspolitischen Zielen zuwiderläuft: der Begrenzung des Klimawandels und dem Schutz begrenzter Ressourcen.
Ein wichtiger Schritt wäre, die Gewährleistungsfristen und die Beweislastumkehr zu verlängern. Das würde das Risiko von Verbraucher:innen verringern, ihr Geld in minderwertige Produkte zu investieren. Verbraucher:innen benötigen zudem Informationen, die es ihnen erleichtern, die Lebensdauer von Produkten einschätzen zu können.
Ein wichtiges Instrument ist die EU-Ökodesign-Richtlinie, die bereits 2005 Standards für den Energieverbrauch von elektrischen und elektronischen Geräten einführte. Sie wurde 2024 als Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte neu aufgelegt und legt nun die Rahmenbedingungen für künftige Regulierungen so fest, dass Haltbarkeit und Reparierbarkeit bei allen Produkten eine wichtige Rolle spielen werden. Über die Ökodesign-Verordnung wurde zudem die Einführung eines digitalen Produktpass für (fast) alle Produktgruppen beschlossen. Mit den Informationen die dort hinterlegt sein werden, sollen während des gesamten Lebenszyklus des Produkts bequeme und einfache Entscheidungen für eine lange Nutzung ermöglicht werden.
Das Ziel: Neue Produkte am Markt sind länger haltbar, besser reparierbar und recyclingfähig und schonen somit Geldbeutel und Umwelt. Auch wird die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen so europaweit gestärkt.
Der vzbv fordert
- Die Umsetzung der neuen europäischen Recht auf Reparatur Richtlinie in nationales Recht muss sicherstellen, dass Preis und Dauer von Reparaturen des Herstellers nach Ende der gesetzlichen Gewährleistungsfrist konkreter definiert werden. Nur so erlangen Verbraucher:innen Rechtssicherheit über angemessene Ersatzteil- und Reparaturkosten. Als Maßnahme zur Förderung von Reparaturen muss ein bundesweiter Reparaturbonus mit Ökomodulation eingeführt werden.
- Über das europäische Ökodesign-Recht müssen horizontale Regulierungen zu Reparaturanforderungen eingeführt werden, damit schnellstmöglich weitere Produktgruppen unter den Geltungsbereich der Recht auf Reparatur Richtlinie fallen. Derzeit sind es nur 10 Produktgruppen. Ersatzteilpreise müssen dabei als Bewertungskriterium für die Reparierbarkeit in die Berechnung von Reparaturindizes aufgenommen werden
- Bei der Ausgestaltung des digitalen Produktpasses als Werkzeug für effektive Verbraucherinformationen, muss das Informationsangebot auf die Bedürfnisse und Interessen von Verbraucher:innen zugeschnitten sein. Auch sollte das Design attraktiv, leicht nutzbar und verständlich sein.
- Die Gewährleistungsdauer und Beweislastumkehr für langlebige Produkte muss sich an der Nutzungs- und Lebensdauer der Produkte orientieren. Die Nutzungs- und Lebensdauer muss über einen europaweiten Reparaturindex gut sichtbar auf dem Produkt oder bei den Produktbeschreibungen angebracht werden.
Weitere Informationen
Politikcheck
Der vzbv bewertet regelmäßig, ob die Bundesregierung die notwendigen Schritte unternimmt, um die Nutzungsdauer von Produkten zu verlängern. Sehen Sie nach, wie die Regierung das Vorhaben bisher umgesetzt hat.