Ein Pflegegrad wird abgelehnt, der Antrag für einen Rollstuhl abgewiesen oder der Versicherungsbeitrag falsch berechnet: Probleme mit gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sind nicht nur ärgerlich, sondern können sich im schlimmsten Fall negativ auf die Gesundheit der Betroffenen auswirken. Insgesamt 46 Prozent der mehr als 6.100 Beschwerden im Gesundheits- und Pflegebereich, die im Jahr 2023 in den Verbraucherzentralen erfasst wurden, beziehen sich auf diese Kostenträger. Zu den häufigsten Gründen für diese Beschwerden gehören Probleme mit der Beitragsbemessung oder dem Bescheid. Auch über Ärzt:innen gibt es Beschwerden, etwa bei Behandlungsfehlern.
Beschwerden zum Thema Gesundheit und Pflege wurden im Jahr 2023 in den Verbraucherzentralen erfasst.
aller Beschwerden im Gesundheitsbereich bezogen sich 2023 auf Probleme mit gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen.
Ist die Arztpraxis nicht geöffnet oder telefonisch schlecht zu erreichen, kann die Online-Buchung von Arztterminen eine gute Alternative sein. Allerdings stehen Patient:innen dabei teilweise vor Problemen. Vor allem gesetzlich Versicherte berichten, dass sie bei der Online-Terminvergabe benachteiligt werden, etwa durch weniger verfügbare Termine oder Hürden im weiteren Buchungsverlauf. Das zeigt die Auswertung eines Verbraucheraufrufs aus dem Dezember 2023 im Rahmen des Projekts Verbraucherschutz bei digitalen Gesundheitsangeboten.
Den digitalen Gesundheitsmarkt im Blick
Im Rahmen des Projekts Verbraucherschutz bei digitalen Gesundheitsangeboten hat der vzbv gezielt digitale Angebote aus Verbrauchersicht analysiert. Ziel war es, Verbraucher:innen vor Problemen mit neuen digitalen Angeboten im Gesundheitsbereich zu warnen und zuständige Aufsichtsbehörden über Fehlentwicklungen zu informieren. Das Projekt wurde Ende 2023 planmäßig abgeschlossen.
Die Digitalisierung bietet große Chancen für Patient:innen und Pflegebedürftige. Gesundheits-Apps, Videosprechstunden oder auch die Online-Terminbuchung haben das Potenzial, die Versorgung zu verbessern und zeitgemäß zu ergänzen. Damit alle davon profitieren, muss sich die weitere Umsetzung der Digitalstrategie des Bundesgesundheitsministeriums insbesondere an den Bedürfnissen der Patient:innen und Pflegebedürftigen ausrichten.