Immer wieder sind Lebensmittel von Produktrückrufen betroffen. Das Portal lebensmittelwarnung.de des Bundes informiert über Warnungen und Produktrückrufe. Die Mehrheit der Verbraucher:innen kennt das Portal jedoch nicht. Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Der vzbv fordert das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf, lebensmittelwarnung.de bekannter zu machen.
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Quelle: Alexander Raths - 123rf.com
„Die Bekanntheit des Portals lebensmittelwarnung.de ist zwar gestiegen, reicht aber noch lange nicht aus. Das BVL muss dafür sorgen, dass Verbraucher:innen zeitnah über Lebensmittelwarnungen und damit verbundene Risiken informiert werden. Dabei sollten auch neue Wege beschritten werden: Gerade um jüngere Verbraucher:innen zu erreichen, müssen künftig auch Social-Media-Kanäle stärker genutzt werden“, sagt Sabrina Göddertz, Referentin im Team Lebensmittel des vzbv.
Befragung zeigt: lebensmittelwarnung.de ist kaum bekannt
Eine repräsentative Befragung im Auftrag des vzbv zeigt: Nur gut jede:r Fünfte (21 Prozent) hat schon einmal von dem Portal lebensmittelwarnung.de gehört (Vergleich zu 2017: 13 Prozent). Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten hat noch nie von dem Portal gehört, 14 Prozent waren sich unsicher.
Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Befragten, denen lebensmittelwarnung.de bekannt ist, nutzt das Portal laut eigener Angabe nie. Weitere 30 Prozent nutzen es nur selten Der vzbv kritisiert seit Langem, dass Verbraucher:innen von Lebensmittelwarnungen mitunter zu spät oder gar nicht erfahren. Auch die Bundesländer sind hier gefragt: Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Länder Lebensmittelwarnungen und Rückrufe unverzüglich auf dem Portal lebensmittelwarnung.de veröffentlichen – in der Praxis dauert das teils noch zu lang.
Hintergrund
Lebensmittelwarnung.de ist ein gemeinsames Internetportal der Bundesländer und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Auf diesem werden Warnungen zu Produkten (Lebensmittel, Kosmetika, Bedarfsgegenstände, Baby- und Kinderprodukte sowie Mittel zum Tätowieren) veröffentlicht, die aufgrund möglicher Gesundheitsgefahren von den Herstellern zurückgerufen wurden oder vor denen die Behörden selbst warnen. Das Portal richtet sich an Verbraucher:innen. An einer verbraucherfreundlichen Überarbeitung des Portals hatte der vzbv mitgewirkt. Am 18. Juni 2024 veröffentlichte das BVL das überarbeitete Portal.
Methode
Befragung 2024
Repräsentative Onlinebefragung von 1.000 Internetnutzer:innen ab 16 Jahren in Deutschland durch das Institut eye square im Auftrag des vzbv. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Befragungszeitraum: 28. November bis 3. Dezember 2024.
Befragung 2017
Repräsentative Onlinebefragung von 1.035 Internetnutzer:innen ab 16 Jahren in Deutschland durch Zühlsdorf + Partner sowie der Georg-August-Universität Göttingen im Auftrag des vzbv. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte. Befragungszeitraum: 8. bis 15. November 2017.