Datum: 06.04.2020

Coronakrise: Verbraucher sorgen sich um finanzielle Einbußen

Laut aktueller Umfrage des vzbv sorgt sich jeder Vierte, dass es keine Erstattung bei entfallenen Reisen gibt

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Quelle: Andrei Korzhyts - Adobe Stock

  • Jeder Vierte hat laut aktueller Umfrage Sorgen, dass es für entfallene Reisen oder Veranstaltungen keine Erstattung gibt.
  • Verbraucher mit geringerem Budget sorgen sich besonders um finanzielle Schwierigkeiten, etwa bei Mietzahlungen oder Altersvorsorge.
  • Hoher Zuspruch für unbürokratische Finanzhilfen für Verbraucher.

Auch wenn der Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland in der Corona-Krise noch recht gelassen scheint, zeichnen sich bei bestimmten Themen ernste Sorgen ab. Relevante Teile der Bevölkerung sorgen sich etwa um die Gesundheitsversorgung, einen Wertverlust der privaten Altersvorsorge oder die Erstattung entfallener Reisen und Veranstaltungen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von KantarEmnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), die am 31. März und 1. April 2020 durchgeführt wurde.

„Die Mehrzahl der Verbraucherinnen und Verbraucher scheint in der Corona-Krise noch nicht übermäßig beunruhigt. Das ist gut, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade gesundheitliche und finanzielle Sorgen viele Menschen umtreiben. Vor allem in Haushalten mit geringerem Einkommen sind diese Sorgen groß“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Verbraucher sorgen sich um Geldfragen

Der Umfrage zufolge sorgen sich 43 Prozent der Befragten sehr oder eher stark, dass Sie bei Krankheiten wegen fehlender Krankenhaus- oder Arztkapazitäten nicht ausreichend behandelt werden können.

Daneben dominieren vor allem Geldfragen: Jeder Dritte sorgt sich, dass die private Altersvorsorge wegen sinkender Kurse oder niedrigerer Rendite an Wert verliert (33 Prozent). Bei Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 1.500 bis unter 2.500 Euro betrifft das sogar 49 Prozent.

Gut jeder vierte aller Befragten (26 Prozent) sorgt sich, dass er das Geld für abgesagte Reisen, Veranstaltungen oder Kurse nicht wiederbekommt. Bei Befragten mit knapperem Budget (1.500 bis unter 2.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen) treibt diese Sorge 38 Prozent um. 

Dazu Klaus Müller: „Die Politik macht derzeit vieles richtig. Aber sie muss die Sorgen der Verbraucher ernstnehmen. Ideen wie Zwangsgutscheine bei abgesagten Reisen gehen in die falsche Richtung. Auch in der Krise dürfen Verbraucherrechte nicht aufgeweicht werden. Wie auch für Unternehmen braucht es für Verbraucher Vorschläge und konkrete Angebote, um finanziell über die Runden zu kommen können.“

Laut Umfrage sprechen sich 93 Prozent der Befragten für unbürokratische Hilfe für Verbraucher in finanziellen Notlagen aus.

Verbraucheraufruf – Verbraucher melden Probleme

Die Erkenntnisse der Umfrage decken sich auch mit Erfahrungen, die Verbraucher den Verbraucherzentralen und dem vzbv melden. Nach wie vor sind überteuerte Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel ein sehr großes Ärgernis. Teils erhalten Verbraucher die bestellte Ware gar nicht. Ebenso läuft aus ihrer Sicht die zeitnahe Zustellung von Gutscheinen und Stornierungen bei Reisen – wenn überhaupt - eher schwerfällig an.

Das geht aus einer ersten Durchsicht der Beschwerden aus dem Verbraucheraufruf der Verbraucherzentralen und des vzbv zu Problemen in der Corona-Krise hervor. An dem Aufruf können sich Verbraucherinnen und Verbraucher unter folgendem Link beteiligen: https://www.marktwaechter.de/corona

Verbraucherinnen und Verbraucher, die Hilfe in ihrem individuellen Fall benötigen, sollten die Beratungsangebote der Verbraucherzentralen nutzen, Informationen unter http://www.verbraucherzentrale.de/beratung.

Downloads

Verbrauchersorgen in der Coronakrise | Umfrage im Auftrag des vzbv | April 2020

Verbrauchersorgen in der Coronakrise | Umfrage im Auftrag des vzbv | April 2020

Verbrauchersorgen in der Coronakrise | Umfrage im Auftrag des vzbv | April 2020

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Ein Fünftel der befragten hat finanzielle Einbußen durch die Coronakrise erlitten | Infografik des vzbv | Juni 2020

Quelle: vzbv

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