Wann: Montag, 16. November 2020
Die Corona-Pandemie ist für Politik und Gesellschaft eine nie dagewesene Bewährungsprobe. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher leiden unter den unmittelbaren Folgen der Krise, sind in Kurzarbeit oder haben ihren Job verloren, können Kredite nicht mehr bedienen oder müssen mit Ausnahmesituationen wie Home-Office bei gleichzeitiger Kinderbetreuung umgehen.
Deshalb standen 2020 folgende Fragen im Mittelpunkt des Deutschen Verbrauchertags:
- Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher in der Krise gestärkt werden?
- Was tun gegen unnötige Kostenfallen?
- Wo steht Europa beim Einsatz für mehr Verbraucherschutz?
Der Deutsche Verbrauchertag ist der wichtige Diskussionsort zu zentralen Fragen der Verbraucherpolitik.
Die Twitter-Diskussion zum Verbrauchertag finden Sie unter dem Hashtag #dvt20.
Höhepunkte
Beim Abspielen des Videos werden nutzerbezogene Daten zu Youtube übertragen. Weitere Informationen
Video:
https://youtu.be/KL6o0uu3_ncThesen
Die zentrale These des DVT: Angesichts der Corona-Krise ist ein Rettungsschirm für Verbraucher notwendig. Damit kann die Politik Ungleichgewichte zwischen Unternehmens- und Verbraucherinteressen auflösen und einen wichtigen Impuls für die Belebung der Gesamtwirtschaft setzen.
„Die Politik hat milliardenschwere Corona-Hilfspakete geschnürt, die die Wirtschaft und einzelne Unternehmen in der Krise stärken sollen. Auch viele Verbraucherinnen und Verbraucher geraten durch die Krise in finanzielle Nöte. Weitere Förderpakete müssen deshalb die wirtschaftliche Lage der Verbraucher im Blick haben und auch die Nachfrageseite stärken“, sagt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Da die verfügbaren Einkommen vieler Verbraucher sinken, seien wirksame Regeln gegen Kostenfallen, geringere Inkassogebühren, eine Beschränkung der Vorkasse bei Reisen und mehr Wettbewerb im Online-Handel nötig.
All diese Maßnahmen kosten nicht Milliarden Euro, stärken aber Verbraucher - ohne deren Vertrauen ein wirtschaftlicher Aufschwung nicht denkbar ist.
„Ich bin davon überzeugt, dass die Verbraucher ein Schlüsseltreiber für die wirtschaftliche Erholung und die grüne und digitale Transformation sein werden“, sagte EU-Verbraucherschutzkommissar Didier Reynders in einer Videobotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
DIW-Präsident Marcel Fratzscher warnte vor schwacher Nachfrage und forderte mehr Unterstützung und Sicherheit für Verbraucher: „Die Risiken für die Wirtschaft sind hoch und zeichnen sich vor allem durch eine schwache Konsumnachfrage aus. Deshalb sollte die Bundesregierung die Verbraucher unterstützen und ihnen mehr Sicherheit verschaffen.“
„Knebelverträge mit überlangen Vertragslaufzeiten müssen endlich Geschichte sein“, sagte Bundesverbraucherschutzministerin Christine Lambrecht (SPD) anlässlich des DVT - und versprach, sich für ein Ende von Kostenfallen und überlangen Vertragslaufzeiten einzusetzen.
Aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer
In Blitzumfragen stimmten die DVT-Teilnehmer über zwei Fragen ab:
- Berücksichtigt die Bundesregierung in der Corona-Krise ausreichend die Verbraucherinteressen?
- Was muss getan werden, um Verbraucherinnen und Verbraucher in der Krise zu stärken?
Die Ergebnisse:
Eindrücke
Hier einige Eindrücke von der anschließenden Podiumsdiskussion mit den verbraucherpolitischen Sprechern der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke:
Downloads
Hier finden Sie die Ergebnis-Protokolle der Sessions zu Tierhaltung, Verbandsklage und Altersvorsorge sowie alle weiteren Materialien, die auf dem Deutschen Verbrauchertag zur Verfügung gestellt wurden.
Video-Mitschnitt
Die Aufzeichnung des gesamten Deutschen Verbrauchertags 2020 finden Sie hier auf YouTube.
Wenn Sie einzelne Passagen ansehen wollen, können Sie auch direkt an die entsprechenden Stellen springen:
0:00 Begrüßung
1:25 Opener
3:24 Umfrage 1: Berücksichtigt die Bundesregierung die Interessen der Verbraucher?
4:00 Videobotschaft: Didier Reynders, EU-Kommissar für Verbraucherschutz
12:08 Einspieler: Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage
12:45 Interview: Marcel Fratzscher, DIW-Präsident
18:50 Umfrage 2: Was muss die Politik tun, um Verbrauchern in der Krise zu helfen?
19:40 Videobotschaft: Christine Lambrecht, Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz
24:25 Interview: Christian Kastrop, Staatssekretär im BMJV und Klaus Müller, vzbv-Vorstand
29:20 Einspieler: Kostenfallen für Verbraucher
31:07 Interview: Christian Kastrop, Staatssekretär im BMJV und Klaus Müller, vzbv-Vorstand
36:16 Umfrage 1: Ergebnisse
36:55 Diskussionsrunde mit den verbraucherpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen
49:38 Umfrage 2: Ergebnisse
51:10 Fortsetzung Diskussionsrunde
1:29:15 Schlusswort