- vzbv-Marktcheck untersucht Garantieangebote bei Waschmaschinen, Staubsaugern und Tablets.
- vzbv fordert längere Gewährleistungsfristen, als bislang gesetzlich vorgeschrieben.
- Verpflichtende Angaben zur Lebensdauer von Produkten können Anreiz sein für längere Haltbarkeit.
Wenn elektrische Geräte schnell kaputt gehen, ist das nicht nur ärgerlich für Verbraucher:innen, sondern ein echtes Problem für die Umwelt. In einem Marktcheck hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aktuelle Garantieangebote für Waschmaschinen, Staubsauger und Tablets geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten Hersteller nicht ohne zusätzliche Kosten für Verbraucher:innen über die gesetzliche Gewährleistungsfristen hinaus gehen.
„Länger haltbare Produkte sind ein wichtiger Beitrag für mehr Klima- und Ressourcenschutz. Der aktuelle Marktcheck zeigt: Eine verpflichtende Information über freiwillige Garantiedauern reicht weder aus, um Anreize für Hersteller zu setzen noch unterstützt es Verbraucher:innen bei ihrer Kaufentscheidung. Wirklich helfen würde aus Sicht des vzbv, die Gewährleistungsfristen zu verlängern. Transparente Angaben zur Lebensdauer von Produkten wären ebenso ein Argument für die Kaufentscheidung“, so Elke Salzmann, Expertin für Ressourcenschutz beim vzbv.
Im Marktcheck wurde anhand von drei Produktgruppen untersucht, ob und, wenn ja, welche Art von Garantien aktuell angeboten werden, welche Leistungen sie umfassen und wie hoch die Kosten im Verhältnis zum Anschaffungspreis ausfallen. Dabei wird deutlich: Die Hersteller gehen bei den untersuchten Produkten nicht über die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistungsfrist hinaus. Nur diese bietet kostenlose Garantieansprüche. Längere Garantiezeiten werden dagegen über kostenpflichtige Versicherungen abgewickelt. Wenn Verbraucher:innen für das Risiko eines Geräteausfalls bezahlen müssen, besteht für Hersteller jedoch kein Anlass, das Design ihrer Produkte zu verbessern.
Der vzbv fordert deshalb verpflichtende Angaben zur Lebensdauer von Produkten und längere Fristen für Gewährleistungen. Damit würde der Wettbewerb zugunsten länger haltbarer Produkte im Interesse eines nachhaltigeren Konsums gestärkt.
Die Europäische Kommission hatte 2022 im Rahmen der Initiative Befähigung der Verbraucher für den grünen Übergang unter anderem Änderungsvorschläge der Verbraucherrechterichtlinie gemacht. Ziel soll sein, nachhaltigen Konsum zu fördern. Derzeit wird der Entwurf im Europäische Parlament und im Rat beraten.