- Für eine Mehrheit der Verbraucher:innen (60 Prozent) ist es sehr oder eher wahrscheinlich, dass sie aus Klimaschutzgründen ein Gerät reparieren lassen statt es neu zu kaufen.
- 44 Prozent halten das Reparieren von Geräten für eine besonders gute Möglichkeit, Kosten zu sparen.
- vzbv: Bundesregierung muss das Recht auf Reparatur zügig umsetzen.
Bei der Schnäppchenjagd an Aktionstagen wie dem Black Friday bleibt der Klimaschutz oft auf der Strecke. Insgesamt ist die Mehrheit der Verbraucher:innen aber bereit, das eigene Konsumverhalten für den Klimaschutz zu ändern. Das zeigt eine online-repräsentative Befragung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Verbraucher:innen wünschen sich von der Bundesregierung, einen klimaschonenden Konsum zu ermöglichen und geeignete Maßnahmen, wie das Recht auf Reparatur, zügig umzusetzen.
Klimaschonender Konsum ist für Verbraucher:innen ein wichtiges Thema. Das zeigt eine online-repräsentative Befragung von Hopp Marktforschung im Auftrag des vzbv: 75 Prozent sind nach eigenen Angaben dazu bereit, für den Klimaschutz Kleidung länger zu tragen statt neu zu kaufen oder tun dies bereits. 60 Prozent der Verbraucher:innen würden ein Gerät aus Klimaschutzgründen zudem sehr oder eher wahrscheinlich reparieren lassen, statt es neu zu kaufen. Für 44 Prozent der Befragten ist das Reparieren von Geräten zudem eine besonders gute Möglichkeit, um Kosten zu sparen.
„Das im Koalitionsvertrag vereinbarte Recht auf Reparatur ist ein wichtiger Baustein für klima- und ressourcenschonenden Konsum. Die Bundesregierung muss jetzt liefern. Es muss sichergestellt werden, dass Hersteller ihre Produkte so designen, dass sie reparaturfähig sind. Und natürlich müssen Reparaturen auch bezahlbar sein und sich die Kosten in einem ökonomisch sinnvollen Rahmen bewegen“, so Ramona Pop, Vorständin des vzbv.
Wichtig sei, die Verantwortung nicht auf die Verbraucher:innen abzuschieben, so Pop weiter: „Verbraucher:innen können mit ihren Konsumentscheidungen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, dieser ist aber begrenzt. Politik und Hersteller stehen in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um Verbraucher.innen klimaschonenden Konsum zu ermöglichen.“
Ein Beispiel: Laut Umfrage würden Verbraucher:innen ihr Smartphone durchschnittlich fünf Jahre nutzen. Die Geräte werden aber im Durchschnitt bereits nach 2,5 Jahren gegen neue Modelle ausgetauscht, oftmals, weil Akku oder Display defekt sind und sich eine Reparatur nicht lohnt oder zu teuer ist. Bei der gewünschten und tatsächlichen Nutzungsdauer ressourcenintensiver Handys besteht also eine klare Diskrepanz.
Um ressourcenschonende Reparaturen zu fördern, sollten Hersteller dazu verpflichtet werden, eine verbindliche Angabe zur Lebensdauer der Geräte anzugeben. Die Umfrage des vzbv ergab, dass eine solche Angabe eine Mehrheit der Verbraucher:innen (60 Prozent) dazu motivieren würde, ein Gerät, etwa eine Waschmaschine oder andere Elektrogeräte, bei einem Defekt reparieren zu lassen, statt es neu zu kaufen.
Methode online-repräsentative Befragung
Online-repräsentative Befragung (CAWI). Grundgesamtheit: bundesweit repräsentative Bevölkerung ab 18 Jahren. Stichprobengröße: 1.000 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: max. +/− 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Erhebungszeitraum: 4. bis 11. Oktober 2022. Institut: hopp Marktforschung.
Die Verbraucherbefragung wurde im Rahmen des vzbv-Projektes „Was kostet es wirklich? Internalisierung externer Kosten als elementarer Baustein beim Klimaschutz“ durchgeführt. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.“