- vzbv-Analyse zeigt: Gegen eine Smartphone-Reparatur spricht zumeist die Höhe der Reparaturkosten.
- vzbv fordert finanzielle Entlastung bei Reparaturen durch Reparaturbonus und Mehrwertsteuersenkung für Reparaturdienstleistungen.
- Reparaturindex muss auch Kosten der Reparatur abbilden.
Gängige Reparaturen für Smartphones sind verhältnismäßig teuer. Das zeigt eine Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). Insbesondere bei günstigeren Modellen müssen Verbraucher:innen oft hohe Preise in Kauf nehmen. Eine forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv bestätigt: Gegen eine Reparatur spricht zumeist die Höhe der Reparaturkosten. Der vzbv fordert daher die Einführung eines Reparaturbonus und die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Reparaturdienstleistungen.
„Damit Reparaturen eine gute Option für kaputte Geräte sind, müssen sie auch finanziell Sinn ergeben“, sagt Ramona Pop, Vorständin des vzbv. „Daher fordert der vzbv einen Reparaturbonus, also eine finanzielle Förderung von Reparaturen. Eine Senkung der Mehrwertsteuer könnte zudem die Kosten für Reparaturdienstleistungen reduzieren. Vor allem brauchen wir einen Reparaturindex, über den Verbraucher:innen leicht erkennen, wie gut und zu welchem Preis sich ein Gerät reparieren lässt. So ein Index könnte auch den Wettbewerb der Hersteller fördern, leicht und günstig zu reparierende Geräte auf den Markt zu bringen.“
Laut einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv haben 47 Prozent der befragten Smartphone-Besitzer:innen, an deren Gerät in den letzten 24 Monaten ein Defekt aufgetreten ist, dieses nicht reparieren lassen. Von ihnen gibt knapp die Hälfte (49 Prozent) an, dass dies zu teuer gewesen wäre. Zudem ergab der Vergleich der Umfrageergebnisse mit einem Marktcheck, dass die tatsächlichen durchschnittlichen Kosten für den Austausch eines Akkus oder eines Displays meist erheblich höher sind als der Preis, den Verbraucher:innen bereit sind zu zahlen.
Auf der Suche nach einem günstigen Angebot, das sich im Vergleich zu einer Neuanschaffung lohnt, müssen Verbraucher:innen unter Umständen viele Preise und Dienstleister miteinander vergleichen.
In einem Marktcheck hat der vzbv Reparaturangebote für Smartphones mit dem Preis für eine Neuanschaffung verglichen. Die Untersuchung zeigt: Eine Reparatur lohnt sich finanziell oft nur bei höherpreisigen Geräten.
Große Preisunterschiede finden sich vor allem unter den Smartphones der untersuchten mittleren Preiskategorie zwischen 300 und 600 Euro. Hier müssen Verbraucher:innen für die Reparatur im schlechtesten Fall mehr bezahlen als für ein neues Gerät. So lagen die Kosten für einen Displaytausch beim teuersten Angebot bei 107 Prozent des Neupreises. Bei einem Neupreis von 345 Euro hätte die Reparatur des Displays demnach 369 Euro gekostet.
Telefonische Befragung (CATI Bus). Grundgesamtheit: in Privathaushalten in Deutschland lebende deutschsprachige Personen ab 18 Jahre. Stichprobengröße: 1.500 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: max. +/− 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Erhebungszeitraum: 18. bis 21. Juli 2022. Institut: forsa.
Weiterführende Informationen zur Methode der durchgeführten Reparaturpreisrecherche finden Sie unten.