Datum: 26.03.2025

vzbv: Kindernahrungsergänzungsmittel sind in der Regel überflüssig

Statement von Sabrina Göddertz, Referentin im Team Lebensmittel beim vzbv, zur Untersuchung der Stiftung Warentest zu Kindernahrungsergänzungsmitteln

Die Stiftung Warentest hat Nahrungsergänzungsmittel für Kinder getestet: 17 von 18 untersuchte Produkte haben Mängel, von fünf beliebten Produkten rät die Stiftung Warentest stark ab. Die Ergebnisse bestätigen den Marktcheck der Verbraucherzentralen zu Kindernahrungsergänzungsmitteln aus dem Jahr 2023. Die Verbraucherzentralen fanden damals zahlreiche Produkte, deren Vitamin- und/oder Mineralstoffgehalt die Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und die Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) überschritten.

Glas Wasser und Tabletten in der Hand

Quelle: Goffkein - AdobeStock

Dazu ein Statement von Sabrina Göddertz, Referentin im Team Lebensmittel beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): 

„Die Testergebnisse der Stiftung Warentest zu Kindernahrungsergänzungsmitteln sind alarmierend. Der Test zeigt: Nahrungsergänzungsmittel für Kinder sind teuer, in der Regel überflüssig und bergen mitunter gesundheitliche Risiken. 

Immer wieder werben Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln mit fragwürdigen und nicht zugelassenen Gesundheitsversprechen. Verbindliche Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe sind überfällig. Sie müssen insbesondere die spezifischen Bedürfnisse von Kindern berücksichtigen. Notwendig ist auch eine rechtliche Klarstellung, dass Nahrungsergänzungsmittel grundsätzlich nicht für Säuglinge und Kleinkinder geeignet sind. Nahrungsergänzungsmittel für Kinder kommen optisch oft wie Süßigkeiten daher. Das ist ein weiteres Problem, denn so entsteht die Gefahr einer versehentlichen Überdosierung. Die Ergebnisse der Stiftung Warentest machen deutlich: Die bisherigen gesetzlichen Regelungen reichen nicht. Es braucht ein Zulassungsverfahren für Nahrungsergänzungsmittel.“

Dass Gesundheitsrisiken von Nahrungsergänzungsmitteln nur wenig bekannt sind, ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv von Oktober 2024: Mehr als die Hälfte der Verbraucher:innen (55 Prozent) gab an, sich insgesamt sehr oder eher schlecht zu möglichen Gesundheitsrisiken von Nahrungsergänzungsmitteln informiert zu fühlen. 

Methode
Repräsentative Telefonumfrage von 1.001 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durch das Institut forsa im Auftrag des vzbv. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Befragungszeitraum: 21. bis 31. Oktober 2024.

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Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

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