- vzbv-Umfrage zeigt: 76 Prozent der Verbraucher:innen sind bereit, bei späterer Zahlung einen höheren Ticketpreis zu zahlen.
- Ticketpreise steigen um weniger als vier Prozent bei Umstellung von Vorkasse auf Zahlung bei Flugantritt.
- vzbv fordert von der neuen Bundesregierung, die Vorkasseregelung auf EU-Ebene zu verändern.
76 Prozent der Verbraucher:innen ziehen es vor, das Flugticket erst kurz vor Flugantritt zu zahlen, selbst wenn sie für einen Beispielflug 208 Euro statt 200 Euro zahlen müssen. Das entspricht vier Prozent höheren Ticketkosten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Selbst bei einer Umstellung der Vorkassepraxis auf Zahlung bei Flugantritt steigen die Ticketkosten um weniger als vier Prozent. Das stellten Wirtschaftswissenschaftler aus der Schweiz im Auftrag des vzbv im vergangenen Jahr fest. Der vzbv fordert von der neuen Bundesregierung, sich für eine Veränderung der Vorkasse auf EU-Ebene einzusetzen.
„Flugreisende sind es leid, den Airlines zinslose Kredite geben und das Risiko einer Insolvenz tragen zu müssen. Während der Coronakrise haben die Fluggesellschaften enorm an Vertrauen eingebüßt, weil sie die berechtigten Rückzahlungen an Kunden gesetzeswidrig verweigert und verzögert haben“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv. „Die Luftfahrtbranche muss jetzt Vertrauen zurückgewinnen und verbraucherfreundlicher werden. Auf europäischer Ebene gehört die strenge Vorkassepraxis abgeschafft.“
Die Veränderung der Vorkassepraxis sollte möglichst europaweit in der Luftverkehrsdienste-Verordnung (VO (EG) Nr. 1008/2008) geregelt werden, notfalls erst einmal national im Bürgerlichen Gesetzbuch. Dieses Ziel muss sich die neue Bundesregierung aufnehmen.