Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat am Montag einen Gesetzentwurf zur Reform der privaten Altersvorsorge veröffentlicht. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) bleibt der nun vorliegende Entwurf deutlich hinter den Erwartungen aus Verbrauchersicht zurück.
Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt beim vzbv kommentiert:
„Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten, dass sie ihr Geld ertragreich fürs Alter anlegen können. Deshalb braucht die private Altersvorsorge einen grundlegenden Systemwechsel. Das Problem sind die viel zu hohen Kosten bei den derzeitigen Verträgen: Hohe Kosten verhindern gute Renditen und damit gute Renten. Der Gesetzentwurf gibt keine Antwort darauf, wie das Sparen fürs Alter künftig kostengünstig gelingt. Positiv ist, dass Verbraucher neben einer lebenslangen Rente künftig ihr Riestergeld auch einfach monatlich auszahlen lassen können. Die private Altersvorsorge ist aus Verbrauchersicht das drängendste Thema. Die Menschen wissen, dass sie neben der gesetzlichen Rente eine Zusatzvorsorge brauchen. Daher erwarten sie von der Politik Lösungen, die es ihnen ermöglichen, vernünftig für ihr Alter vorzusorgen.“
Hintergrund
In ihrem Koalitionsvertrag hatte sich die Ampel-Koalition auf eine Reform der Riester-Rente geeinigt. Eine vom BMF eingesetzte Fokusgruppe, in der der vzbv mitgearbeitet hat, hatte dazu Reformoptionen beraten und im Sommer 2023 einen Bericht vorgelegt. Entgegen den Empfehlungen des vzbv hat die Fokusgruppe statt eines öffentlichen Altersvorsorgefonds lediglich Veränderungen an der Riester-Rente vorgeschlagen.