- vzbv erwartet ein deutliches Plus an Nachhaltigkeit gegenüber etablierten Textil-Siegeln und dem Lieferkettengesetz.
- Verbraucher:innen legen besonderen Wert auf Zahlung existenzsichernder Löhne für Arbeiter:innen und Kampf gegen Kinderarbeit.
- 2 Jahre Pilotphase des Grünen Knopfs beendet.
Vor zwei Jahren hat Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den Grünen Knopf (GK) vorgestellt. Das staatliche Textilsiegel wurde geschaffen, damit sich Verbraucher:innen beim Kauf nachhaltiger Textilien besser orientieren können. Der vzbv hat die Weiterentwicklung des Siegels von Beginn an eng begleitet und eine deutliche Steigerung des Ambitionsniveaus für den ab Anfang 2022 geltenden Grünen Knopf 2.0 gefordert.
„An ein staatliches Textilsiegel wie dem Grünen Knopf hat die Mehrheit der Verbraucher:innen laut einer vom vzbv durchgeführten Umfrage spezielle Erwartungen: Sie gehen weit überwiegend davon aus, dass mit ihm gekennzeichnete Produkte besonders hohe Nachhaltigkeitsstandards, wie die Zahlung existenzsichernder Löhne erfüllen. Der Grüne Knopf muss also ein deutliches Plus an Nachhaltigkeit gegenüber etablierten Siegeln bieten und garantieren, dass Unternehmen strengere Standards einhalten, als das Lieferkettengesetz Herstellern ab 2023 ohnehin auferlegt“, kommentiert Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).
Umfragen zeigen: Verbraucher:innen legen besonderen Wert auf die Zahlung existenzsichernder Löhne für die Arbeiter:innen in den textilen Lieferketten. Mit einem staatlichen Siegel wie dem Grünen Knopf verbinden sie zudem das Verbot von Kinderarbeit. Beide Themen werden in den Anforderungen des Grünen Knopfs bislang nicht ausreichend berücksichtigt. „Aus Verbraucherschutzperspektive entsteht der falsche Eindruck, durch den Kauf eines T-Shirts mit dem Grünen Knopf die Garantie zu haben, dass die Menschen in der Lieferkette anständig bezahlt wurden und Kinderarbeit ausgeschlossen ist. Damit das wirklich sichergestellt ist muss das Anspruchsniveau des Knopfes aber deutlich steigen“, so Klaus Müller. Nötig sei zudem, dass der Grüne Knopf von 2022 an weitere Schritte der Lieferkette, wie den Rohstoffanbau der Baumwolle oder synthetischer Fasern abdecke und klar auf das Ziel hinarbeite, sozial und ökologisch nachhaltige Anforderungen an alle Produktionsstufen zu stellen.
Bereits bei der Einführung des Grünen Knopfs im September 2019 wurde bekannt gegeben, dass das Siegel schrittweise weiterentwickelt wird. Denn das anspruchsvolle Ziel, die gesamte Lieferkette vom Baumwollfeld bis zum Bügel abzudecken, ist noch weit entfernt. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Siegels erfolgten insgesamt zwei öffentliche Konsultationsrunden, in denen das Entwicklungsministerium die Produkt- und Unternehmenskriterien des Grünen Knopfs 2.0 zur Diskussion stellte. In den kommenden Wochen, wird der Grüne Knopf 2.0 der Öffentlichkeit präsentiert und in 2022 in den Geschäften eingeführt.