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Datum: 25.04.2023

Dynamische Stromtarife: Nur jeder Zehnte Haushalt fühlt sich gut informiert

Während der Energiepreiskrise hat sich zudem die Skepsis gegenüber diesen Tarifen verstärkt

  • vzbv fordert von Stromanbietern, dynamische Tarife flächendeckend anzubieten.
  • Verbraucher:innen benötigen transparente und vergleichbare Preisinformationen.
  • Anzahl der Haushalte, die dynamische Stromtarife ablehnen, hat sich laut vzbv-Befragung zuletzt stark erhöht.
Smart Meter auf dem Tisch

Quelle: Daisy Daisy - AdobeStock

Während sich Verbraucher:innen an Tankstellen auf schwankende Preise eingestellt haben, sind sie mit diesem Prinzip an der heimischen Steckdose nur selten vertraut: Laut einer repräsentativen Befragung im Auftrag des vzbv fühlt sich bei dynamischen Stromtarifen nur jeder zehnte Haushalt in Deutschland (10 Prozent) sehr gut oder eher gut informiert. Sehr viele Haushalte (89 Prozent) schätzen sich hingegen als eher schlecht oder überhaupt nicht informiert ein. Zudem schließt knapp die Hälfte aller Haushalte (48 Prozent) die Nutzung eines dynamischen Stromtarifs aus. Das ist ein Anstieg um 20 Prozentpunkte gegenüber 2021 (28 Prozent). Dabei sind dynamische Stromtarife ein wichtiger Baustein der Energiewende, der zudem die Rolle der Verbraucher:innen stärkt. Der vzbv fordert daher die Stromanbieter auf, diese Tarife kurzfristig und flächendeckend einzuführen.

„Verbraucher:innen müssen wissen, was dynamische Stromtarife sind, was sie kosten und wie sie im Vergleich abschneiden, damit sie sie auch nutzen. Bisher fühlt sich der Großteil der Haushalte leider nicht ausreichend informiert.

Die deutlich gestiegene Skepsis gegenüber dynamischen Stromtarifen ist verständlich angesichts der zurückliegenden Preissprünge an den Strombörsen. Es ist anzunehmen, dass Verbraucher:innen auch die nächsten ein bis zwei Jahre bei der Wahl eines dynamischen Tarifs zurückhaltend bleiben. Eine höhere Bekanntheit und eine bessere Informationslage könnten dieser Skepsis entgegenwirken“, sagt Fabian Tief, Referent im Team Marktbeobachtung Energie beim vzbv.

Energiewende: Rolle der Verbraucher:innen stärken

Oft fehlt in den Haushalten noch die technische Ausstattung für dynamische Stromtarife. Die Bundesregierung möchte mit ihrem Gesetzesentwurf zum „Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ den flächendeckenden Einbau von intelligenten Messsystemen beschleunigen. Diese sind in der Regel notwendig, damit Stromanbieter Verbraucher:innen dynamische Tarife anbieten können, die die Preisentwicklungen an den Strombörsen direkt widerspiegeln. Indem sie ihren Stromverbrauch bei Waschmaschine, Geschirrspüler und Co. in Zeiten mit geringen Börsenpreisen verlagern, können Stromkund:innen so Kosten einsparen. Das wird künftig noch bedeutsamer, wenn immer mehr Verbraucher:innen zum Beispiel E-Autos zu Hause laden oder mit Wärmepumpen heizen.

Nach dem Willen der Bundesregierung müssen alle Stromlieferanten ab 2025 Verbraucher:innen einen dynamischen Stromtarif anbieten, wenn diese über ein intelligentes Messsystem verfügen. Es besteht für Verbraucher:innen aber keine Pflicht, einen solchen Stromtarif zu nutzen.

Methode

Es wurden 1.000 in Deutschland lebende deutschsprachige Erwachsene in Privathaushalten telefonisch befragt, die bei der Energieversorgerwahl (mit-)entscheiden. Die haushaltsrepräsentative forsa-Befragung fand zwischen dem 5. und 21. Oktober 2022 statt.

Bereits Mitte 2021 untersuchte der vzbv das Thema im Rahmen einer haushaltsrepräsentativen Befragung. Angesichts der stark gestiegenen Strompreise wurde diese im Jahr 2022 erneut in Auftrag gegeben.

Dynamische Stromtarife

Dynamische Stromtarife

Repräsentative Befragung im Auftrag der Marktbeobachtung Energie zu Stromtarifen

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