Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Mann am Geldautomat

Quelle: 123RF - sanjagrujic

Finanzen

Verbraucherreport 2024

Postbank: Mieser Kundenservice bereitet Probleme

Wer Probleme mit dem Online-Banking hat, erwartet schnelle und unkomplizierte Hilfe von seiner Bank. Genau das Gegenteil musste ein Kunde der Postbank im Januar 2023 erleben: Auf seinem Konto war fälschlicherweise eine Pfändung eingegangen, die kurze Zeit später wieder aufgehoben wurde. Die Postbank übernahm die Aufhebung jedoch nicht ins System und sperrte das Konto und die Kreditkarte des Kunden. Als er sich mit dem Problem an den Kundenservice wandte, war die Hotline oftmals nicht erreichbar. Wenn doch jemand ans Telefon ging, wurde gesagt die zuständige Abteilung sei „wegen Krankheit und Unterbesetzung“ nicht zu erreichen. Auch in der Filiale konnte ihm niemand weiterhelfen. Dem Verbraucher sind dadurch erhebliche Probleme entstanden. Er konnte in dieser Zeit keine Überweisung tätigen. Zudem wurden Abos, die über seine Kreditkarte laufen, gekündigt.

Fälle wie der oben beschriebene erreichen die Verbraucherzentralen zuhauf. Im Jahr 2023 wurden fast 2.500 Beschwerden zur Postbank und DSL-Bank erfasst. Insgesamt wurden dazu mehr als drei Mal so viele Beschwerden wie noch vor einem Jahr erfasst.*

Bei der IT-Migration zur Deutschen Bank hatten beide Banken erhebliche Probleme, für die sie offenbar keinen ausreichenden Kundenservice bereitstellten, wie eine Auswertung des vzbv aus dem Oktober 2023 zeigt.

Dorina Wilhelm

Quelle: Gert Baumbach - vzbv

Dorina Wilhelm
Leiterin Team Marktbeobachtung Finanzen

Durch die IT-Umstellung bei der Postbank standen Verbraucher:innen im vergangenen Jahr vor enormen Problemen. Mietüberweisungen wurden nicht ausgeführt oder Konten gesperrt. Der vzbv steht dazu im Austausch mit der BaFin und wird die Bank weiter genau im Auge behalten.

Ärger über Sparanlagen hält an

Insgesamt erfassten die Verbraucherzentralen im Jahr 2023 mehr als 28.000 Beschwerden im Finanzbereich. Wie in den vergangenen Jahren beziehen sich die meisten davon auf Zinsanpassungen oder unberechtigte Kündigungen von Sparanlagen (11 Prozent). Darauf folgen Beitragssteigerung von Kranken- und Pflegeversicherungen sowie Phishing-Betrug bei Girokonten.

Icon Beschwerden.png
28.034

Beschwerden zum Thema Finanzen wurden im Jahr 2023 in den Verbraucherzentralen erfasst.

Icon Sparen.png
11%

aller Beschwerden im Finanzbereich bezogen sich 2023 auf Zinsanpassungen oder unberechtigte Kündigungen von Sparanlagen.

Verbraucher:innen durch starke Aufsicht besser schützen

Verbraucher:innen sind darauf angewiesen, dass Finanzmärkte funktionieren und auch Banken wie die Postbank oder DSL-Bank einen reibungslosen Zahlungsverkehr sicherstellen. Dafür braucht es neben Gesetzen eine wirksame Finanzaufsicht, die bei Verstößen durchgreift. Der vzbv fordert daher die zuständige Aufsichtsbehörde, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), zu stärken und ihr Verbraucherschutzmandat weiterzuentwickeln.

Der Finanzmarkt im Fokus

Um Problemen auf dem Finanzmarkt gezielt auf den Grund zu gehen, wertet der vzbv laufend Beschwerden aus und führt regelmäßig Untersuchungen und Marktchecks durch. Diese helfen, strukturelle Missstände noch besser zu erkennen und dagegen vorzugehen.

* | Methodischer Hinweis

Aufgrund einer Anpassung des Erfassungsprozesses zum Jahreswechsel 2022/23 sind die Beschwerdezahlen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (BW) nicht mit denen vor diesem Zeitpunkt vergleichbar. Deshalb ist BW bei diesem Jahresvergleich nicht berücksichtigt.

Alles zum Thema: Finanzen

Empfohlen (2)
Artikel (173)
Dokumente (38)
Bank or scammer

Bank or scammer

Survey on the ability of consumers to recognise fraud in digital financial transactions | May 2024

Ansehen
PDF | 101.66 KB
Bank oder Betrüger?

Bank oder Betrüger?

vzbv Erhebung zur Erkennbarkeit von Betrug im digitalen Zahlungsverkehr | Mai 2024

Ansehen
PDF | 431.14 KB
Faires und transparentes Bonitäts-Scoring gesetzlich verankern

Faires und transparentes Bonitäts-Scoring gesetzlich verankern

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e.V. (vzbv) zum Regierungsentwurf zur Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) I April 2024

Ansehen
PDF | 236.7 KB
Basic account fees - A European comparison

Basic account fees - A European comparison

vzbv | January 2024

Ansehen
PDF | 232.63 KB
Basiskonto-Entgelte im europäischen Vergleich

Basiskonto-Entgelte im europäischen Vergleich

Untersuchungsbericht zu Basiskonto-Entgelten des vzbv | Januar 2024

Ansehen
PDF | 245.99 KB
Urteile (49)
Videos & Grafiken (12)
Das waren die Highlights des Deutschen Verbrauchertages 2021

Das waren die Highlights des Deutschen Verbrauchertages 2021

Der Deutsche Verbrauchertag fand am 21. Juni zum achten Mal statt. Auf dem Podium diskutierten Annalena Baerbock, Dietmar Bartsch, Julia Klöckner, Olaf Scholz, Johannes Vogel und Klaus Müller am 21. Juni 2021 unter anderem über die Themen EU-Verbandsklage, private Altersvorsorge sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Video ansehen
Livestream zum Deutschen Verbrauchertag 2021 - Ohne starke Verbraucher keine starke Wirschaft

Livestream zum Deutschen Verbrauchertag 2021 - Ohne starke Verbraucher keine starke Wirschaft

Der Deutsche Verbrauchertag fand am 21. Juni zum achten Mal statt. Auf dem Podium diskutierten Annalena Baerbock, Dietmar Bartsch, Julia Klöckner, Olaf Scholz, Johannes Vogel und Klaus Müller am 21. Juni 2021 unter anderem über die Themen EU-Verbandsklage, private Altersvorsorge sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Video ansehen
Verbraucherallianz demonstriert gegen die Riester-Rente

Verbraucherallianz demonstriert gegen die Riester-Rente

Die Riester-Rente ist gescheitert. Die Produkte sind zu teuer, zu ineffizient und am Ende kommt zu wenig bei den Menschen an. Daran haben auch die Reformen der letzten 20 Jahre nichts geändert.

Die Verbraucherallianz aus BdV, Finanzwende und vzbv fordert ein klares Bekenntnis der Kanzlerkandidatinnen, die Riester-Rente zu Beginn der kommenden Legislaturperiode abzuschaffen. Zu diesem Anlass demonstrierten die drei Organisationen Dienstag, den 10. Mai 2021 vor dem Kanzleramt in Berlin.

Video ansehen
Private Altersvorsorge mit der "Extrarente"

Private Altersvorsorge mit der "Extrarente"

Lebensstandardsicherung muss für Verbraucher:innen wieder zum Regelfall werden. So lange die gesetzliche Rente dieses Ziel nicht alleine erreicht, müssen betriebliche und private Vorsorge so verbessert werden, dass es möglich ist, auf einfache und transparente Weise Vorsorgevermögen aufzubauen. Im Mittelpunkt muss die Einführung einer Extrarente auf Basis eines öffentlich-rechtlich organisierten Vorsorgefonds stehen, der eine breit diversifizierte und kostenarme Anlage in Aktien ermöglicht.

Video ansehen
Infografik: Anforderungen an ein Standardprodukt_Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Quelle: vzbv

Anforderungen an ein Standardprodukt

Repräsentative Umfrage von KantarEmnid im Auftrag des vzbv

Vorschau
JPG | 332.13 KB | 1571x857
Termine (3)