Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat ein Rechtsgutachten und ein Positionspapier zur Umsetzung des Digital Services Act (DSA) veröffentlicht. Anlass ist der zu Beginn des neuen Jahres startende nationale Umsetzungsprozess.
Der DSA möchte ein vertrauensvolles Online-Umfeld für Nutzer:innen schaffen. Hierfür wurden Online-Plattformen neue umfassende Spielregeln auferlegt. So begrüßenswert viele der Vorschriften sind, stehen und fallen die Regeln mit einer funktionierenden Aufsicht und Durchsetzung. Sie sind der Erfolgsgarant für den DSA.
Das Gutachten im Auftrag des vzbv zeigt: Die Bundesregierung kann und muss nationale Spielräume nutzen, um die Aufsichtsstruktur auf die Nutzer:innen auszurichten. Das darauf aufbauende vzbv-Positionspapier formuliert die wesentlichen Forderungen an die Politik aus Sicht der Nutzer:innen:
- Nutzer:innen müssen ihre Rechte aus dem DSA einfach und zielführend geltend machen können.
- Viele Behörden müssen den DSA anwenden. Deswegen müssen Abstimmungsprozesse zwischen den zuständigen Behörden etabliert werden.
- Die Arbeit der Aufsichtsbehörden muss transparent sein.
- Bis heute fehlen gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Online-Plattformen. Der DSA bietet die einzigartige Möglichkeit hinter die Kulissen der Online-Plattformen zu schauen. Der nun gegebene Zugang zu Daten muss praxisnah ausgestaltet werden.
- Die Potentiale der privaten Rechtsdurchsetzung und Marktkompetenz zivilgesellschaftlicher Organisationen müssen genutzt werden.
Das Gutachten wurde im Auftrag des vzbv vom Mainzer Medieninstitut erstellt.