- Nutzung von Mobilitätsdaten muss verbraucherfreundlich und vertrauenswürdig geregelt werden
- 36 Prozent der Verbraucher:innen sind bereit, Mobilitätsdaten zum Zwecke des Gemeinwohls zu teilen. Ebenso viele wollen diese nicht weitergeben.
- vzbv fordert Regeln zum Umgang mit Mobilitätsdaten und Bürgerbeteiligung.
Gefragt nach dem Datenschutz rund um digitalisierte Mobilität wären 36 Prozent bereit, ihre Mobilitätdaten zu teilen, wenn es der Allgemeinheit bei der Verkehrsinfrastrukturplanung hilft. Allerdings sind 35 Prozent der Befragten skeptisch und wollen ihre Mobilitätsdaten gar nicht teilen. 23 Prozent wären bereit ihre Daten zu teilen, wenn es ihnen selbst bei der Verkehrsmittelwahl und der Routenempfehlung hilft. Das zeigt eine KANTAR Public-Befragung, die der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) anlässlich des ITS Weltkongress zu intelligenten Verkehrssystemen in Hamburg in Auftrag gegeben hat. Der vzbv fordert von der nächsten Bundesregierung, Regeln für den Umgang mit Mobilitätdaten festzulegen und einen gesellschaftlichen Dialog zu starten.
„Intelligent ist ein Verkehrssystem, wenn Verbraucher:innen dadurch einfacher, zuverlässiger und klimaverträglicher unterwegs sind. Um den Weg in die digitalisierte Mobilität zu ebnen, müssen Politik und Industrie Daten zu einem Treibstoff des Vertrauens werden lassen“, sagt Marion Jungbluth, Teamleiterin Mobilität und Reisen beim vzbv. „Die nächste Bundesregierung muss den vertrauenswürdigen Umgang mit Mobilitätsdaten nachweisen. Dazu gehört zum Beispiel Kriterien für die Anonymisierung von Daten und Anforderungen an Datentreuhändler festzulegen“, so Jungbluth.
Bei der Einführung von fahrerlosen Fahrzeugen ist die Gesellschaft weiterhin gespalten. Laut Umfrage hat nur eine Minderheit mitbekommen, dass vor der Sommerpause das Gesetz zum autonomen Fahren verabschiedet wurde. Trotzdem würde knapp die Hälfte der Befragten die dort vorgesehenen Angebote wie fahrerlose Shuttles nutzen. Eine knappe Mehrheit wünscht sich, dass die Bundesregierung die Bevölkerung stärker an den politischen Maßnahmen im Bereich Autonomes Fahren beteiligt. Dieser Wunsch ist mit 63 Prozent gerade bei den Befragten unter 30 Jahren besonders hoch. Das ist nicht verwunderlich, sind das doch die zukünftigen Nutzer:innen solcher Fahrzeuge. „Neben der Technologieentwicklung sind dringend Investitionen in den gesellschaftlichen Dialog zur Gestaltung eines digitalisierten Mobilitätssystems notwendig. Die nächste Bundesregierung muss die Menschen stärker mitnehmen und einen aktiven Beteiligungsprozess starten“, sagt Jungbluth.