Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken des Eurosystems planen die Einführung eines digitalen Euro. Dieser soll das Bargeld ergänzen und Verbraucherinnen und Verbrauchern auch in digitalen Anwendungen Zugang zum gesetzlichen Zahlungsmittel verschaffen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat ein Positionspapier mit sechs Anforderungen erstellt, damit der digitale Euro für Verbraucher zum Erfolg wird:
- Der digitale Euro muss anonyme Zahlungen unter Gewährleistung der Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ermöglichen.
- Der digitale Euro muss für alle Verbraucher zugänglich sein.
- Der digitale Euro muss den Zahlungsverkehr sicherer vor technischen Ausfällen machen.
- Der digitale Euro muss Verbraucher unabhängiger von kommerziellen Interessen im Zahlungsverkehr machen.
- Der digitale Euro bedarf verlässlicher Regeln.
- Das Bargeld muss zukunftsfest gemacht werden.
Das Bargeld gerät unter Druck, was Verbrauchern den Zugang zum gesetzlichen Zahlungsmittel erschwert. Gleichzeitig droht eine fortschreitende Privatisierung des Geldes. Beide Trends schaden Verbrauchern, indem es sie abhängig von wenigen kommerziellen Anbietern und anfällig für verbraucherschädliche Praktiken, wie dem Ausspähen des Ausgabeverhaltens, macht.
Der vzbv begreift den digitalen Euro deshalb als Chance, den digitalen Zahlungsverkehr verbraucherorientierter zu gestalten. So wie das Bargeld kann auch der digitale Euro als Korrektiv im Markt fungieren und verbraucherschädliche Praktiken einhegen, indem es Verbrauchern als vertrauenswürdige und sichere Alternative zu privaten Zahlungsinstrumenten bereitsteht. Damit Verbraucher auch künftig die Wahl haben, wie sie bezahlen möchten, braucht es ein Maßnahmenpaket, das die leichte Verfügbarkeit von Bargeld und seine universelle Annahme im Handel langfristig gewährleistet.