Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Datum: 17.04.2023

Wärmewende: Förderung für Heizungsaustausch konkretisieren

vzbv nimmt Stellung zur geplanten Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)

  • Orientierung über tatsächlich verfügbare Optionen beim Heizungstausch muss verbessert werden.
  • Mieter:innen benötigen mehr Schutz vor überhöhten Heizkosten.
  • Verbraucher:innen müssen vor Kostenfallen geschützt werden.
Monteur öffnet eine Gastherme

Quelle: Ruslan Ivantsov - Adobe Stock

Die Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) soll dafür sorgen, dass ab 2024 jede neu eingebaute Heizung möglichst mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben wird. Da diese Vorgaben Verbraucher:innen vor finanzielle Herausforderungen stellen werden, braucht es vor allem für Haushalte mit geringen Einkommen ein Förderprogramm, das sie die Investitionskosten für neue, klimafreundliche Heizungen stemmen lässt. Außerdem fehlt es noch an klarer Orientierung, welche Heizungstausch-Optionen tatsächlich verlässlich zur Verfügung stehen werden. Hierdurch drohen den Verbraucher:innen unnötige Kostenfallen.

„Die Pläne der Bundesregierung für eine sozial gestaffelte Förderung beim Heizungstausch müssen rasch konkretisiert werden, damit die Verbraucher:innen die Wärmewende mitgehen können. Finanzielle Risiken durch Unklarheiten bei der Heizungsumrüstung dürfen nicht auf private Haushalte abgewälzt werden. Kostenfallen, etwa durch falsche Versprechungen zur Nutzung von Wasserstoff, müssen verhindert werden“, sagt Ramona Pop, Vorständin beim vzbv.

Klarere Orientierung bei Heizungsoptionen schaffen

Verbraucher:innen sollen verschiedene Heizungssysteme zur Auswahl haben, um die Erneuerbare-Energien-Vorgabe beim Heizungstausch zu erfüllen. Diese Wahlfreiheit kann dazu führen, dass Menschen aufgrund falscher Versprechungen der Industrie in Mehrkosten getrieben werden. Beispielsweise sind als H2-ready beworbene Gasheizungen derzeit nicht in der Lage, zu 65 Prozent mit klimaneutral erzeugtem Wasserstoff betrieben zu werden. Selbst wenn Wasserstoff oder andere grüne Gase einmal in ausreichender Menge zur Verfügung stünden, wären diese Brennstoffe wahrscheinlich extrem teuer. Für Verbraucher:innen würde sich die neu eingebaute Gasheizung als Kostenfalle erweisen.

Das GEG muss daher für Verbraucher:innen klare Orientierung hinsichtlich der tatsächlich verfügbaren und bezahlbaren Optionen zur Erfüllung der Vorgabe von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien im Gebäudebereich geben.

Mieter:innen vor zu hohen Kosten schützen

Der vzbv begrüßt, dass der Gesetzentwurf eine Klausel zum Schutz der Mieter:innen vor zu hohen Brennstoffkosten enthält. So sollen Vermieter:innen Brennstoffkosten nur noch zu der Höhe auf ihre Mieter:innen umlegen dürfen, die bei Nutzung einer hinreichend effizienten Wärmepumpe anfiele. In der konkreten Ausgestaltung sieht der vzbv hier allerdings noch Verbesserungsbedarf. Zudem braucht es eindeutige Regelungen zur Höhe der umlagefähigen Kosten bei einem Heizungstausch.

Soziale Förderung schnell nachschieben

Damit die Wärmewende gelingen kann, muss die Förderung konkret werden. Die Menschen brauchen schnell Klarheit darüber, welche finanzielle Unterstützung sie erwarten können. Die Förderung muss so aufgesetzt werden, dass alle Antragsstellenden in die Lage versetzt werden, die Investitionen bei einem Heizungstausch stemmen zu können. Deshalb kommt es darauf an, dass diese sozial gerecht gestaltet wird und vor allem Haushalte mit geringen Einkommen finanziell unterstützt.

Download

Für eine verbraucherfreundliche Ausgestaltung  der Wärmewende

Für eine verbraucherfreundliche Ausgestaltung der Wärmewende

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum Entwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) für ein Gesetz zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes und zur Änderung der Heizkostenverordnung sowie zur Änderung der Kehr- und Überprüfungsordnung

Ansehen
PDF | 286.31 KB

Alles zum Thema: Energieeffizienz

Artikel (81)
Dokumente (18)
Netzanschluss beschleunigen

Netzanschluss beschleunigen

Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu einem Regelungsentwurf der Abteilung III des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Beschleunigung von Netzanschlüssen

Ansehen
PDF | 170.5 KB
Transparenz der Energiemärkte wichtig

Transparenz der Energiemärkte wichtig

Kurzstellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu den von der Bundesnetzagentur (BNetzA) und dem Bundeskartellamt erstellten Fragebögen im Rahmen des Energie Monitorings 2024 | 14.  Februar 2023

Ansehen
PDF | 126.11 KB
Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Mehrkosten Fernwärme nach dem vorzeitigen Ende der Energiepreisbremsen

Sondererhebung zum Preismonitoring Fernwärme des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. I Januar 2024

Ansehen
PDF | 171.87 KB
Dynamische Stromtarife | 1. Dezember 2023

Dynamische Stromtarife | 1. Dezember 2023

Positionspapier des vzbv

Ansehen
PDF | 200.62 KB
Wie die Bundesregierung Energiearmut gezielt verringern kann und die Bevölkerung davon profitiert

Wie die Bundesregierung Energiearmut gezielt verringern kann und die Bevölkerung davon profitiert

Fördermittel in der Energiekostenkrise optimal einsetzen:
Wie die Bundesregierung Energiearmut gezielt verringern kann und die Bevölkerung davon profitiert I Kurzbroschüre I November 2023

Ansehen
PDF | 14.26 MB
Urteile (2)
Videos & Grafiken (5)
Grafik zur Befragung Stromverkauf Nachbarschaft

Quelle: Online-Befragung von eye square im Auftrag des vzbv

Befragung Stromverkauf Nachbarschaft

Eine knappe Mehrheit zeigt sich grundsätzlich offen für den Verkauf und/oder den Erwerb von Solarstrom aus der Nachbarschaft.

Vorschau
PNG | 557.66 KB | 4724x2657
Grafik Befragung Mieterstrom für Mieter

Quelle: Online-Befragung von eye square im Auftrag des vzbv

Befragung Mieterstrom für Mieter

Insgesamt 80 Prozent der befragten Mieter:innen sind unter bestimmten Voraussetzungen bereit, Mieterstrom von ihrem Vermieter zu erwerben - zwei Drittel aber nur, wenn sie dadurch Geld sparen.

Vorschau
PNG | 522.35 KB | 4724x2657
Infografik: Krisenbewältigung mit Weitblick

Krisenbewältigung mit Weitblick

Trotz Energiepreiskrise: Ein Großteil fordert mehr Einsatz beim Klimaschutz

Vorschau
PNG | 476.5 KB | 4724x2657
Fachforum: Weichenstellung für den klimaneutralen Gebäudebestand | Woche der Umwelt 2021

Fachforum: Weichenstellung für den klimaneutralen Gebäudebestand | Woche der Umwelt 2021

Die Europäische Union hat ihre Klimaziele verschärft, das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Beschluss zum Klimaschutzgesetz mehr Generationengerechtigkeit angemahnt. Laut Umweltbundesamt hat der Gebäudesektor die Klimaziele für 2020 verfehlt. Der Druck auf die Bundesregierung, beim Klimaschutz nachzubessern und zielkonforme Maßnahmen umzusetzen, ist erheblich gewachsen. Eine Politik des „Weiter-so“ ist keine Option. Die Novellierung des Klimaschutzgesetzes steht unmittelbar bevor, und noch vor der Sommerpause sollen die zuständigen Ministerien ein Sofortprogramm auflegen, damit der klimaneutrale Gebäudebestand bis 2050 sicher erreicht werden kann.

Video ansehen
Verbraucher an der Energiewende beteiligen #VerbraucherZählen

Verbraucher an der Energiewende beteiligen #VerbraucherZählen

In den nächsten vier Jahren muss politisch viel passieren, wenn in Deutschland und Europa die Energiewende gelingen soll, um die Klimaerwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Eine Reduzierung des Energieverbrauchs und eine gesteigerte Energieeffizienz sind dafür notwendige Bedingungen. Energieeffizienz ist eine Grundvoraussetzung für einen kostengünstigen Ausbau erneuerbarer Energien und die Nutzung von Strom zum Heizen und im Verkehr. Aber auch die Wärmeeffizienz trägt entscheidend zur Dekarbonisierung in der Industrie und im Gebäudebereich bei. Mehr Energieeffizienz sorgt zudem für einen besseren Schutz von Gesundheit und Natur, die Sicherung von Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit, sowie mehr Wohlstand und Lebensqualität.

Video ansehen
Termine (13)

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Telefon-Icon

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525

Kontakt

Thomas Engelke - Leiter Team Energie und Bauen des Verbraucherzentrale Bundesverbands

Thomas Engelke

Leiter Team Energie und Bauen

info@vzbv.de +49 30 25800-0