Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert die Verbraucherschutzminister:innen der Länder und des Bundes angesichts der hohen Verbraucherpreise auf, Verbraucher:innen effektiv vor zu hohen Dispokrediten zu schützen. Zudem begrüßt der vzbv den Vorstoß, die Position der Verbraucher:innen gegenüber Inkassounternehmen zu stärken. Die Verbraucherschutzminister:innen treffen sich vom 28. bis 30. Juni zu einer Konferenz in Konstanz.
„Die weiterhin hohen Preise bringen viele Verbraucher:innen in finanzielle Schwierigkeiten. Um die steigenden Kosten zu stemmen, nehmen mehr Menschen als zuvor einen Dispokredit auf“, sagt Ramona Pop. Das kann schnell zur Kostenfalle für Verbraucher:innen werden und gar in die Überschuldung führen. „Die Höhe des Disporahmens sollte so festgesetzt werden, dass die Rückzahlung mit dem frei verfügbaren Einkommen mittelfristig möglich ist – eine langfristige Nutzung muss dringend vermieden werden“, fordert Pop. „Die Menschen dürfen nicht durch hohe Dispokosten noch zusätzlich finanziell belastet werden.“
„Zwischen Inkassounternehmen und betroffenen Verbraucher:innen herrschen strukturelle Machtunterschiede. Inkassoforderungen setzen viele betroffene Menschen unter starken Druck. Das sorgt für Verunsicherung. Daher begrüßt der vzbv das Anliegen der Länder, die Position der Verbraucher:innen gegenüber Inkassounternehmen zu stärken“, sagt Ramona Pop.
Es braucht konkrete, gesetzlich verankerte Schutzvorschriften, die die Macht der Inkassodienstleister begrenzen. „Wenn die Informations- und Darlegungspflichten durch Inkassounternehmen nicht eingehalten werden, muss es unmittelbare rechtliche Folgen für Unternehmen geben“, so Pop.