- vzbv fordert gesetzliche Änderung für Wurfsendungen: Bei Opt-In statt Opt-Out bekommen nur die Werbung, die diese wollen.
- Durch eine Umstellung könnten jährlich mehrere hunderttausende Tonnen Papier eingespart werden.
- Bis zur gesetzlichen Änderung können Verbraucher:innen durch Aufkleber auf Briefkästen Werbung ablehnen.
Nach einer aktuellen Erhebung der Universität Gießen kommen im Jahr schätzungsweise zwischen 1,3 und 1,83 Millionen Tonnen Papier für unadressierte Werbung zusammen – das sind bis zu zehn Prozent des gesamten deutschen Papierkonsums. Dabei möchten nur 17 Prozent der Bürger:innen Briefkastenwerbung erhalten. 76 Prozent lehnen sie ab. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) unterstützt die Forderung der Initiative „Letzte Werbung“ nach einem Systemwechsel: Verbraucher:innen sollten in den Erhalt von Werbung einwilligen, statt ihn wie bisher ablehnen zu müssen. So können Abfälle vermieden und Ressourcen gespart werden.
„Ungewollte Werbung verstopft die Briefkästen und schadet der Umwelt. Sie wird nicht gelesen und ist vermeidbarer Müll. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen die Werbeflut unkompliziert stoppen können. Der Gesetzgeber ist gefragt: Statt wie bisher Werbesendungen abzulehnen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher aktiv einwilligen müssen, um Werbung zu erhalten. Das stärkt die souveräne Entscheidung für Werbung, die interessiert“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.
Die europäische Woche der Abfallvermeidung steht im Jahr 2021 unter dem Motto „Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit!“. Der vzbv sieht auch bei unerwünschter Werbung in Briefkästen großes Einsparpotenzial und unterstützt die Initiative „Letzte Werbung“.
Obwohl viele Verbraucher:innen schon heute über Aufkleber am Briefkasten den Einwurf nicht adressierter ungewollter Werbung verhindern wollen, wird das häufig von Zusteller:innen ignoriert.
Die Initiative „Letzte Werbung“, strebt daher einen Systemwechsel an: Das bestehende Opt-Out-Modell soll in ein Opt-In-Modell umgekehrt werden. So würden nur die Personen Werbung erhalten, die sich aktiv dafür aussprechen. Das wäre zum Beispiel über einen entsprechenden Aufkleber am Briefkasten möglich. Die Initiative „Letzte Werbung“ hat berechnet, dass bei einer Systemumstellung mehrere hunderttausend Tonnen Papier in Deutschland eingespart würden.
Die gesetzliche Umstellung würde die Postwurfsendung oder Gratis-Zeitungen nicht abschaffen. Trotzdem wäre gewährleistet, dass nur noch die Verbraucher:innen Werbung erhalten, die das auch tatsächlich wünschen.
Durch Briefkasten-Aufkleber gegen Werbung und Gratis-Zeitungen können tragen Verbraucher:innen bereits heute schon dazu beitragen, unnötigen Papiermüll zu vermeiden. Die Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bieten Verbraucher:innen in den Beratungsstellen Aufkleber für Briefkästen an, mit denen sie Werbung ablehnen können. Im Internet sind zudem Aufkleber zum Selber-Ausdrucken zu finden.
Auf der Webseite der Verbraucherzentralen informiert der Artikel „Werbung im Briefkasten: So wehren Sie sich gegen Werbepost“ über die Rechtslage und erklärt Möglichkeiten, sich gegen unerwünschte Sendungen zur Wehr zu setzen.