Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv):
Die Schäden durch das Hochwasser der vergangenen Tage und ihre Auswirkungen für Immobilienbesitzer und Mieter:innen sind dramatisch. Es ist richtig, dass das Thema Elementarschadenversicherung nun auf der politischen Agenda steht, es besteht Handlungsbedarf.
Die Klimakrise stellt Immobilienbesitzer vor große Herausforderungen. Das Hochwasser am vergangenen Wochenende hat es einmal mehr deutlich gemacht: Wohngebäude müssen besser an Wetterextreme angepasst werden. Klimaanpassung bedeutet aber auch, dass sich Verbraucher:innen verstärkt gegen Klimarisiken absichern müssen – bezahlbar und verlässlich. Das sollte im Vordergrund der weiteren politischen Verhandlungen stehen.
Eine verpflichtende Elementarschadensversicherung ist der zweite Schritt vor dem ersten. Die Bundesregierung sollte zunächst gesetzlich definieren, welche Risiken durch Wohngebäudeversicherungen abgesichert werden müssen. Bei der Auswahl einer Wohngebäudeversicherung sollte im Versicherungsschutz immer automatisch eine umfassende Absicherung enthalten sein. Das sollte unter anderem den Schutz gegen Hochwasser, Starkregen, Sturmflut sowie steigendes Grundwasser und Durchfeuchtung einschließen.
Damit diese Absicherung bezahlbar bleibt, sollten Verbraucher:innen in Hochrisikobereichen die Prämien durch Selbstbehalte und Präventionsmaßnahmen deutlich reduzieren können.