Datum: 07.01.2025

Aufsicht über KI-Verordnung: Bedürfnisse der Verbraucher:innen müssen berücksichtigt werden

vzbv-Forderungen zur nationalen Umsetzung des AI-Acts

Für die Ressortabstimmung der Bundesregierung zur Durchführung des Artificial Intelligence Act (KI-Verordnung) fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) einen verbraucherfreundlichen Gesetzentwurf. Verbraucher:innen sollten eine zentrale Anlaufstelle für Beschwerden und Hilfe haben.

Eine Frau sitzt auf dem Sofa und hält sich für die Gesichtserkennung ein Handy vors Gesicht

Quelle: Jajah-sireenut - iStock

Der vzbv fordert:

  • Zentrales Anlaufstelle statt Behörden-Ping-Pong 

Verbraucher:innen haben ein Recht auf Beschwerde, wenn Unternehmen gegen die KI-Verordnung verstoßen. Um Behördendschungel und Frustrationen zu vermeiden, sollten Verbraucher:innen über das gesamte Beschwerdeverfahren hinweg nur einen Ansprechpartner haben. Das sollte die Bundesnetzagentur (BNetzA), als künftige zentrale nationale Aufsichtsbehörde sein, auch wenn andere sektoral zuständige Behörden zuständig sind. Ein Behörden-Ping-Pong, bei dem Verbraucher:innen von einer Behörde zur anderen verwiesen werden, muss verhindert werden. Dafür muss die BNetzA ein zentrales niedrigschwelliges System zur Beschwerdeannahme einrichten.

  • Neue Kommunikationsrolle: Informationen und praktische Hilfestellung durch die BNetzA 

Verbraucher:innen sollten keine KI-Expert:innen werden müssen, um ihre Rechte nach der KI-Verordnung wahrnehmen zu können. Wenn die BNetzA, als zentrale KI-Aufsichtsbehörde zuständig für Verbraucherbeschwerden ist, sollte sie auch als Anlaufstelle fungieren: Sie sollte Verbraucher:innen, die sich an sie wenden, umfassend aufklären und praktische Hilfestellungen bei der Wahrnehmung der Rechte aus der KI-Verordnung geben. Etwa wenn Verbraucher: innen ihr Recht auf Erläuterung einer KI-Entscheidung wahrnehmen wollen. 

  • Nationaler KI-Beirat bei BNetzA einrichten

Der Gesetzgeber sollte einen unabhängigen nationalen KI-Beirat bei der BNetzA ansiedeln, damit zivilgesellschaftliche Interessen bei der KI-Aufsicht berücksichtigt werden. Dieser KI-Beirat sollte die Aufsichtsbehörden beraten und Stellungnahmen und Empfehlungen veröffentlichen können. Als Vorbild kann der Beirat des Digital Service Coordinators nach dem Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) dienen.

Hintergrund

Am 2. August 2024 trat die europäischen KI-Verordnung (KI-VO) in Kraft. Im Rahmen der Ressortabstimmung können beteiligte Ministerien den Referentenentwurf bis zum 15. Januar 2025 kommentieren. Die KI-VO sieht vor, dass nationale Gesetzgeber bis Anfang August 2025 eine Aufsicht für Künstliche Intelligenz etablieren müssen. Die KI-VO adressiert eine Vielzahl realer KI-Risiken, denen Verbraucher:innen täglich ausgesetzt sind. Beispiele sind die Echtzeit-Analyse von Kundenemotionen an Hotlines oder die subtile Manipulation vulnerabler Verbrauchergruppen zu Verkaufszwecken.

Weitere Informationen

Alles zum Thema: Algorithmen & KI

Artikel (37)
Dokumente (17)
Anhörung Umsetzung AI-Act

Anhörung Umsetzung AI-Act

Stellungnahme des vzbv zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Digitales des Deutschen Bundestages „Nationale Spielräume bei der Umsetzung des europäischen Gesetzes über Künstliche Intelligenz“ am Mittwoch, 15. Mai 2024

Ansehen
PDF | 286.84 KB
AI Act: Verbraucher:innen bei der Umsetzung berücksichtigen

AI Act: Verbraucher:innen bei der Umsetzung berücksichtigen

Positionspapier des vzbv | Juni 2024 | Vorschläge des Verbraucherzentrale Bundesverbands e.V. für eine nationale Umsetzung des Artificial Intelligence Act

Ansehen
PDF | 204.37 KB
Politikcheck 2023

Politikcheck 2023

Verbraucherpolitische Halbzeitbilanz der 20. Legislaturperiode

Ansehen
PDF | 108.04 KB
EU legislators must close dangerous loophole in AI Act

EU legislators must close dangerous loophole in AI Act

Open letter of 100+ organizations | September 2023

Ansehen
PDF | 53.1 KB
Tabellenband zur Forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv | August 2023

Tabellenband zur Forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv | August 2023

Ansehen
PDF | 189.34 KB
Urteile (1)
Umfragen (1)
Termine (5)
Videos & Grafiken (9)
KI: Sorge vor Manipulation

Quelle: vzbv

KI: Sorge vor Manipulation

Telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbv (11.-28.03.2024) | Basis: 1.500 Personen ab 14 Jahren

Vorschau
JPG | 609.8 KB | 4724x2657
Von Skepsis bis Dauer-User: KI im Verbraucheralltag

Quelle: vzbv

KI-Nutzung von Verbraucher:innen

Telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbv (11.-28.03.2024) | Basis: 1.500 Personen ab 14 Jahren

Vorschau
JPG | 713.12 KB | 4724x2657
Infografik: forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv | Frage: Wie wichtig wäre die Umsetzung des folgenden Vorschlags für Ihren persönlichen Alltag? Personalisierte Online-Werbung verbieten, die auf persönlichen Profilen beruht, die anhand Ihrer vorherigen Aktivitäten im Internet erstellt wurden. 31% eher nicht wichtig; 25% eher wichtig; 40% sehr wichtig

Quelle: vzbv

Profilbildung zu Werbezwecken verbieten | Europawahl 2024

Telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbv (11.-28.03.2024) | Basis: 1.500 Personen ab 14 Jahren

Vorschau
JPG | 906.89 KB | 4724x2657
Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Die Arbeitsgruppe SECUSO für Bürger:innen (SECurity, USability und SOciety) des Karlsuher Institut für Technologie (KIT) hat zahlreiche Methoden, Unterstützungstools, allgemeinverständliche Ratschläge und Erklärvideos zum Thema Datenschutz entwickelt. Der Anspruch von SECUSO ist, dass IT-Sicherheit verständlich und umsetzbar sein soll. Deshalb bietet das Projekt kostenfreies, niedrigschwelliges Informationsmaterial zum Schutz vor betrügerischen Nachrichten, zum Schutz von Benutzerkonten durch sichere Passwörter und zum Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken.

Video ansehen
Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Die Arbeitsgruppe SECUSO für Bürger:innen (SECurity, USability und SOciety) des Karlsuher Institut für Technologie (KIT) hat zahlreiche Methoden, Unterstützungstools, allgemeinverständliche Ratschläge und Erklärvideos zum Thema Datenschutz entwickelt. Der Anspruch von SECUSO ist, dass IT-Sicherheit verständlich und umsetzbar sein soll. Deshalb bietet das Projekt kostenfreies, niedrigschwelliges Informationsmaterial zum Schutz vor betrügerischen Nachrichten, zum Schutz von Benutzerkonten durch sichere Passwörter und zum Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken.

Video ansehen

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525

Kontakt

Lina Ehrig

Lina Ehrig

Leiterin Team Digitales und Medien

info@vzbv.de +49 30 258 00-0

Kontakt

Miika Blinn

Miika Blinn

Referent Team Digitales und Medien

info@vzbv.de +49 30 25800-0