Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Datum: 20.05.2021

Umfrage: Verbraucher für starkes Lieferkettengesetz

85 Prozent sagen: Textilunternehmen sollen bei Menschenrechtsverletzungen haften

  • Deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen sieht Politik und Bekleidungsindustrie in der Verantwortung, Menschenrechts- und Umweltschutz in globalen Lieferketten sicherzustellen
  • 85 Prozent sagen, dass die Politik alle Textilfirmen zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichten sollte.
  • vzbv fordert Lieferkettengesetz noch in dieser Legislaturperiode 
Nachhaltigkeit_Jeans kaufen_AdobeStock_Kzenon _224376026.jpeg

Quelle: Kzenon - AdobeStock

Die ursprünglich für den 20.05.2021 angesetzte Entscheidung des Bundestags über das Lieferkettengesetz wurde kurzfristig verschoben. Die Verabschiedung des Gesetzes in der laufenden Legislaturperiode gerät damit in Gefahr. Dabei zeigt eine aktuelle, repräsentative Kantar-Umfrage im Auftrag des vzbv, dass sich eine deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen ein starkes Lieferkettengesetz wünscht.  So sind jeweils mehr als 80 Prozent der Ansicht, dass Textilunternehmen bei Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörungen in Lieferketten haften müssen.

„Die Umfrage belegt eindrucksvoll, dass die Mehrheit klare Erwartungen an verantwortungsvolles Wirtschaftshandeln hat und sich ein starkes Lieferkettengesetz wünscht. Die Politik muss verbindliche Standards für Menschenrechts- und Umweltschutz etablieren und Verbrauchern damit ermöglich, nachhaltig zu konsumieren. Der aktuelle Gesetzesentwurf geht in die richtige Richtung, muss aber nachgeschärft werden und sollte noch in dieser Legislatur beschlossen werden. Eine deutlich ambitioniertere europäische Regelung muss der nächste Schritt sein. Die Unterstützung der Verbraucher dafür ist da“, sagt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). 

Die wichtigsten Umfrage-Ergebnisse im Überblick

  • 86 Prozent der Verbraucher:innen sagen, dass Textilunternehmen für Menschenrechtsverletzungen in ihren Lieferketten haften sollten.
  • 85 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass die Politik alle Textilunternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte in der weltweiten Lieferkette verpflichten sollte. Der aktuelle Entwurf für das Lieferkettengesetz soll dagegen nur für die größten Unternehmen gelten und sieht nur abgestufte Sorgfaltspflichten für nachgelagerte Lieferkettenstufen vor. 
  • 84 Prozent stimmen zu, dass deutsche Textilunternehmen auch zur Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen bei der Produktion im Ausland verpflichtet werden sollten. Das Lieferkettengesetz sieht derzeit jedoch keine eigene umweltbezogene Sorgfaltspflicht vor. 
  • Jeweils etwa neun von zehn Verbraucher:innen wünschen sich eine stärkere Kontrolle von Menschenrechts- und Nachhaltigkeitssiegeln und eine Pflicht zur Zahlung von existenzsichernden Löhnen in Textil-Lieferketten.

„Die im Entwurf vorgesehene behördliche Durchsetzung ist ein starker Ansatz, um ein Gesetz mit Biss zu schaffen. Eine eigene zivilrechtliche Durchsetzung würde jedoch zu noch mehr Rechtssicherheit beitragen. Die Bundesregierung sollte die Bestrebungen der Europäischen Kommission, die zivilrechtliche Haftung auf europäischer Ebene zu regeln, unterstützen“, sagt Klaus Müller. 

Methode: Telefonische Befragung von 1.004 Verbraucher:innen ab 14 Jahren durch Kantar im Zeitraum vom 29.04. bis 04.05.2021. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. 

Downloads

Verbraucherbefragung zu Unternehmensverantwortung in Lieferketten | Umfrage im Auftrag des vzbv | Mai 2021

Verbraucherbefragung zu Unternehmensverantwortung in Lieferketten | Umfrage im Auftrag des vzbv | Mai 2021

Ansehen
PDF | 911.47 KB

Alles zum Thema: Nachhaltiger Konsum

Artikel (83)
Dokumente (25)
Digitaler Produktpass

Digitaler Produktpass

Tabellenband Online-Befragung im Auftrag des vzbv | September 2024

Ansehen
PDF | 562.96 KB
Mehr Durchblick mit einem starken digitalen Produktpass

Mehr Durchblick mit einem starken digitalen Produktpass

vzbv-Positionspapier | November 2024

Ansehen
PDF | 197.73 KB
Digitaler Produktpass

Digitaler Produktpass

Ergebnisse einer Online-Befragung im Auftrag des vzbv | September 2024

Ansehen
PDF | 1.1 MB
Der Weg zu einer gesellschaftlich akzeptierten Tierhaltung

Der Weg zu einer gesellschaftlich akzeptierten Tierhaltung

Positionspapier des Verbraucherzentrale Bundesverbands | 05.09.2024

Ansehen
PDF | 278.94 KB
Bessere Batterien - bessere Produkte

Bessere Batterien - bessere Produkte

vzbv-Stellungnahme zum Referentenentwurf zur Anpassung des Batterierechts an die Verordnung (EU) 2023/1542 | Mai 2024

Ansehen
PDF | 167.18 KB
Urteile (2)
Umfragen (6)
Termine (2)
Videos & Grafiken (24)
Die Mehrheit der Befragten verlässt sich darauf, dass die Einhaltung von Menschenrechten und Arbeitsschutzmaßnahmen bei Herstellungsprozessen überprüft wird

Quelle: vzbv

Überprüfbarkeit von Werbeaussagen

Die Mehrheit der Befragten verlässt sich darauf, dass die Einhaltung von Menschenrechten und Arbeitsschutzmaßnahmen bei Herstellungsprozessen überprüft wird

Vorschau
JPG | 1.33 MB | 4725x2657
Insbesondere jüngere Menschen verlassen sich nach eigenen Angaben tendenziell auf die Überprüfung von Werbeaussagen bzgl. Menschenrechte und Arbeitsschutzmaßnahmen

Quelle: vzbv

Überprüfbarkeit von Werbeaussagen - Alter

Insbesondere jüngere Menschen verlassen sich nach eigenen Angaben tendenziell auf die Überprüfung von Werbeaussagen bzgl. Menschenrechte und Arbeitsschutzmaßnahmen  

Vorschau
JPG | 1.31 MB | 4725x2657
Preisrealität bei Display-Reparaturen übersteigt Zahlungsbereitschaft | Für die Display-Reparatur eines 300-Euro-Smartphones müssen Verbraucher:innen durchschnittlich mehr als doppelt so viel bezahlen, wie sie bereit sind.

Smartphone-Reparatur: Preisrealität vs. Zahlungsbereitschaft

Preisrealität bei Display-Reparaturen übersteigt Zahlungsbereitschaft | Für die Display-Reparatur eines 300-Euro-Smartphones müssen Verbraucher:innen durchschnittlich mehr als doppelt so viel bezahlen, wie sie bereit sind.

Vorschau
PNG | 702.72 KB | 4724x2657
Preisrealität bei Display-Reparaturen übersteigt Zahlungsbereitschaft | Für die Display-Reparatur eines 900-Euro-Smartphones müssen Verbraucher:innen durchschnittlich mehr als doppelt so viel bezahlen, wie sie bereit sind.

Quelle: vzbv

Smartphone-Reparatur: Preisrealität vs. Zahlungsbereitschaft

Smartphone-Reparatur: Preisrealität vs. Zahlungsbereitschaft

Vorschau
PNG | 702.94 KB | 4724x2657
Die Infografik zeigt den Weg vom gesetzlichen Standard zur Zertifizierung

Quelle: vzbv

Vom gesetzlichen Kriterium zum Siegel - Zertifizierung

Vorschau
PNG | 572.37 KB | 4724x2657

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525