Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Datum: 11.12.2023

KI-Regulierung: Wichtiger Schritt für mehr Verbraucherrechte

Statement von vzbv-Vorständin Ramona Pop zur anstehenden KI-Regulierung der EU

Künstliche Intelligenz (KI) bestimmt immer stärker den Konsumalltag – als personalisierte Empfehlungssysteme mit Emotionserkennung oder indem sie im Hintergrund entscheiden, wer welche Angebote oder Vertragskonditionen erhält. Mit dem Artificial Intelligence Act (AI Act) will die EU Vorreiter in der Regulierung von KI sein. Er soll künftig Regeln und Qualitätsvorgaben für Betreiber von KI-Systemen definieren. Das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union und die Europäische Kommission haben sich in der Nacht auf Samstag, den 9. Dezember in wichtigen Streitfragen über den AI Act geeinigt.

Press Photo 7, Ramona Pop, Executive Director of the Federation of German Consumer Organisation

Quelle: © Dominik Butzmann / vzbv

Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) kommentiert:

KI wird unseren Alltag immer mehr beeinflussen. Digitale Assistenten, die in Echtzeit unsere Gefühle analysieren, Gesundheitsberatung oder Versicherungskonditionen werden künftig durch KI übernommen. Darum ist es wichtig, dass Unternehmen Regeln auferlegt werden, die Verbraucher:innen vor Risiken von KI schützen. Der europäische AI Act ist ein wichtiger und notwendiger Schritt für mehr Verbraucherrechte beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Nach ersten Berichten bietet der AI Act Verbesserungen für Verbraucher:innen, geht an vielen Stellen jedoch nicht weit genug.

Gut ist, dass mit dem AI Act einige manipulative Praktiken durch KI untersagt werden. Persönliche Schwächen von Verbraucher:innen dürfen nicht von KI ausgenutzt werden. Es ist richtig, dass Verbraucher:innen das Recht bekommen, sich Entscheidungen, die von risikobehafteter KI getroffen wurden, erklären zu lassen. Als Verbraucherverband begrüßt der vzbv die Möglichkeit, künftig gegen KI-Betreiber vorgehen zu können, wenn sie gegen den AI Act verstoßen.

Der vzbv begrüßt zudem, dass nach ersten Berichten auch „General Purpose“- oder „Allzweck-KI“-Modelle über den AI Act geregelt werden sollen. Auf ihnen basieren Systeme wie Chat GPT, die auch als digitale Assistenten für Verbraucher:innen eingesetzt werden können. Nach ersten Berichten weist diese Regelung jedoch Lücken auf. Kleinere Allzweck-KI-Modelle sollen gar nicht erfasst werden, obwohl deren Anwendung für viele Verbraucher:innen ein Risiko darstellen könnte.

Hintergrund

Seit April 2021 wird in Brüssel ein Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz (KI) verhandelt, der Artificial Intelligence Act (AI Act). Dieser soll Regeln und Qualitätsvorgaben für Betreiber von KI-Systemen definieren. Am 9. Dezember 2023 konnten sich Europäisches Parlament, Rat der Europäischen Union und Europäische Kommission in schwierigen Punkten einigen. Die KI-Vorgaben werden allerdings voraussichtlich erst ab 2026 in der Praxis greifen. Sobald der finale Text vorliegt, wird der vzbv prüfen, wie der Kompromiss aus Verbrauchersicht insgesamt zu bewerten ist.

Der vzbv begrüßt, dass mit dem AI Act einige manipulative Praktiken, wie das Ausnutzen persönlicher Schwächen durch KI, untersagt werden. Auch sollen Betroffene das Recht bekommen, Hochrisiko-KI-Systeme erklärt zu bekommen – beispielsweise wenn KI beim Abschluss von Versicherungen eingesetzt wird. Das ist notwendig, damit Betroffene gegen ungerechtfertigte Behandlungen oder Fehlentscheidungen vorgehen können.

Aus Verbrauchersicht ist kritisch, dass KI-Betreiber voraussichtlich selbst einschätzen sollen, ob ihre Systeme als Hochrisiko-KI gelten oder nicht. Diese Aufgaben hätten aus Sicht des vzbv unabhängige Stellen übernehmen sollen.

Alles zum Thema: Algorithmen & KI

Artikel (42)
Dokumente (17)
Anhörung Umsetzung AI-Act

Anhörung Umsetzung AI-Act

Stellungnahme des vzbv zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Digitales des Deutschen Bundestages „Nationale Spielräume bei der Umsetzung des europäischen Gesetzes über Künstliche Intelligenz“ am Mittwoch, 15. Mai 2024

Ansehen
PDF | 286.84 KB
AI Act: Verbraucher:innen bei der Umsetzung berücksichtigen

AI Act: Verbraucher:innen bei der Umsetzung berücksichtigen

Positionspapier des vzbv | Juni 2024 | Vorschläge des Verbraucherzentrale Bundesverbands e.V. für eine nationale Umsetzung des Artificial Intelligence Act

Ansehen
PDF | 204.37 KB
Politikcheck 2023

Politikcheck 2023

Verbraucherpolitische Halbzeitbilanz der 20. Legislaturperiode

Ansehen
PDF | 108.04 KB
EU legislators must close dangerous loophole in AI Act

EU legislators must close dangerous loophole in AI Act

Open letter of 100+ organizations | September 2023

Ansehen
PDF | 53.1 KB
Tabellenband zur Forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv | August 2023

Tabellenband zur Forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv | August 2023

Ansehen
PDF | 189.34 KB
Urteile (1)
Videos & Grafiken (9)
KI: Sorge vor Manipulation

Quelle: vzbv

KI: Sorge vor Manipulation

Telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbv (11.-28.03.2024) | Basis: 1.500 Personen ab 14 Jahren

Vorschau
JPG | 609.8 KB | 4724x2657
Von Skepsis bis Dauer-User: KI im Verbraucheralltag

Quelle: vzbv

KI-Nutzung von Verbraucher:innen

Telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbv (11.-28.03.2024) | Basis: 1.500 Personen ab 14 Jahren

Vorschau
JPG | 713.12 KB | 4724x2657
Infografik: forsa-Umfrage im Auftrag des vzbv | Frage: Wie wichtig wäre die Umsetzung des folgenden Vorschlags für Ihren persönlichen Alltag? Personalisierte Online-Werbung verbieten, die auf persönlichen Profilen beruht, die anhand Ihrer vorherigen Aktivitäten im Internet erstellt wurden. 31% eher nicht wichtig; 25% eher wichtig; 40% sehr wichtig

Quelle: vzbv

Profilbildung zu Werbezwecken verbieten | Europawahl 2024

Telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbv (11.-28.03.2024) | Basis: 1.500 Personen ab 14 Jahren

Vorschau
JPG | 906.89 KB | 4724x2657
Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Die Arbeitsgruppe SECUSO für Bürger:innen (SECurity, USability und SOciety) des Karlsuher Institut für Technologie (KIT) hat zahlreiche Methoden, Unterstützungstools, allgemeinverständliche Ratschläge und Erklärvideos zum Thema Datenschutz entwickelt. Der Anspruch von SECUSO ist, dass IT-Sicherheit verständlich und umsetzbar sein soll. Deshalb bietet das Projekt kostenfreies, niedrigschwelliges Informationsmaterial zum Schutz vor betrügerischen Nachrichten, zum Schutz von Benutzerkonten durch sichere Passwörter und zum Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken.

Video ansehen
Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Bundespreis Verbraucherschutz 2022: SECUSO

Die Arbeitsgruppe SECUSO für Bürger:innen (SECurity, USability und SOciety) des Karlsuher Institut für Technologie (KIT) hat zahlreiche Methoden, Unterstützungstools, allgemeinverständliche Ratschläge und Erklärvideos zum Thema Datenschutz entwickelt. Der Anspruch von SECUSO ist, dass IT-Sicherheit verständlich und umsetzbar sein soll. Deshalb bietet das Projekt kostenfreies, niedrigschwelliges Informationsmaterial zum Schutz vor betrügerischen Nachrichten, zum Schutz von Benutzerkonten durch sichere Passwörter und zum Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzwerken.

Video ansehen
Termine (6)

Kontakt

Kontakt

Icon für Kontakt für Verbraucher

Service für Verbraucher:innen

Was suchen Sie? Wählen Sie eine passende Option:

Kontakt

Telefon-Icon

Pressestelle

Service für Journalist:innen

presse@vzbv.de +49 30 25800-525

Kontakt

lina-ehrig-presse-vzbv_1_von_1.jpg

Lina Ehrig

Leiterin Team Digitales und Medien

info@vzbv.de +49 30 258 00-0

Kontakt

Miika Blinn

Miika Blinn

Referent Team Digitales und Medien

info@vzbv.de +49 30 25800-0