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Datum: 14.10.2024

Finanzbildung: Werbung gehört nicht ins Klassenzimmer

vzbv fordert unabhängige und werbefreie Bildungsangebote

  • Repräsentative Befragung: Mehr als neun von zehn Befragten ist es sehr oder eher wichtig, dass Schulen Wissen und Kompetenzen über Finanzen vermitteln
  • Der deutlichen Mehrheit der Befragten ist es sehr oder eher wichtig, dass Unterrichtsmaterialien unabhängig und werbefrei sind
  • vzbv: Nationale Finanzbildungsstrategie muss Unabhängigkeit und Qualität der Bildung sicherstellen und die Verbraucherschutzexpertise strukturell einbinden
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Quelle: drubig-photo - AdobeStock

Unabhängige und werbefreie Finanzbildung an Schulen: Dafür spricht sich die deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen aus. Das ergab eine repräsentative forsa-Befragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Die Erfahrungen des vzbv zeigen allerdings, dass nicht alle frei verfügbaren Unterrichtsmaterialien diese Anforderungen erfüllen. Die Bundesregierung muss daher mit der geplanten Finanzbildungsstrategie verbindliche Standards für unabhängige und qualitativ hochwertige Bildung setzen, fordert der vzbv.  

„Finanzbildung ist wichtig. Entscheidend ist, wer diese wie vermittelt. Inhaltliche Einflussnahme und Werbung haben in der Bildung nichts zu suchen. Unabhängigkeit ist gerade bei Geldfragen ein hohes Gut. Daran muss sich die Finanzbildungsstrategie der Bundesregierung messen lassen“, so Vera Fricke, Leiterin des Teams Verbraucherbildung im vzbv. 

Das Bundesministerium der Finanzen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung arbeiten aktuell an einer nationalen Finanzbildungsstrategie, die auf Vorschlägen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) basiert.

Repräsentative Befragung: Finanzbildung soll unabhängig sein

Der deutlichen Mehrheit der Verbraucher:innen (93 Prozent) ist es sehr oder eher wichtig, dass Finanzbildung in der Schule vermittelt wird. Dabei wollen neun von zehn Verbraucher:innen (90 Prozent), dass Unterrichtsmaterialien und Inhalte unabhängig, also frei von wirtschaftlichen Interessen, sind. Auch für werbefreie Materialien und Inhalte spricht sich eine deutliche Mehrheit der Befragten aus (86 Prozent). 

Bildungsangebote der Wirtschaft weisen Mängel auf

Schulen und Lehrkräfte sind bereits Zielgruppe unterschiedlicher Angebote aus der Wirtschaft. Bankmitarbeiter übernehmen etwa den Unterricht zu Finanzthemen, Finanzdienstleister entwickeln Unterrichtsmaterialien. 

Doch nicht alle Angebote sind empfehlenswert, zeigt eine Analyse des Materialkompasses, einer Datenbank für qualitätsgeprüfte Unterrichtsmaterialien des vzbv. Im August 2024 waren 130 Materialien zu Finanzthemen online, begutachtet und bewertet von unabhängigen Expert:innen. Bei den Angeboten aus der (Finanz-)Wirtschaft, war der Anteil der Materialien mit der Note befriedigend oder schlechter am höchsten (18 von 33). Die Gutachter:innen des Materialkompasses kritisierten unter anderem, dass die Materialien keine kritische Urteilsbildung zu Finanzthemen ermöglichen. 

Unabhängigkeit und Qualität sicherstellen

„Wenn Finanzbildung in den Händen der Finanzwirtschaft liegt, wird es immer ein Risiko der Einflussnahme geben“, so Fricke. Bundesfinanz- und Bundesbildungsministerium müssen in der Finanzbildungsstrategie konkret definieren, wie die inhaltlich-didaktische Qualität und Unabhängigkeit der Angebote gewährleistet wird. Aus Sicht des vzbv ist wichtig: Eine Zertifizierung von Anbietern genügt nicht. Stattdessen muss die Qualität des einzelnen Angebots geprüft werden. Der Materialkompass des vzbv macht vor, wie es gehen kann.

Verbraucherschutzexpertise einbinden

Der vzbv und die Verbraucherzentralen haben jahrzehntelange Erfahrung in der Vermittlung von Finanz- und Verbraucherkompetenzen. Das Bundesfinanzministerium plant nun eine Stiftung, die die Umsetzung der Finanzbildungsstrategie steuert. Die Verbraucherschutzexpertise muss hierbei strukturell eingebunden sein, fordert der vzbv. 

„Finanzbildung verbindet die Themen Finanzen, Bildung und Verbraucherschutz. Einen Gewinn für die Finanzbildung wird es nur geben, wenn Expertise aus diesen drei Bereichen auch berücksichtigt wird“, so Fricke. 

Veranstaltungshinweis: vzbv auf dem Festival für Finanzbildung 

Der vzbv ist gemeinsam mit den Verbraucherzentralen auf dem Festival für Finanzbildung „Mit Geld und Verstand“ mit einem Stand vertreten. 

Methode

Repräsentative Telefonbefragung (19. bis 23. September 2024) von forsa im Auftrag des vzbv. Basis: 1.001 Personen ab 18 Jahren. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte.

 

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vzbv-Stellungnahme: Finanzbildung muss frei von Werbung und Vertrieb sein

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Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu dem Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland (veröffentlicht am 24. September 2024)

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vzbv-Stellungnahme | Finanzbildungsstärkungsgesetz

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Stellungnahme des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zum Entwurf eines Gesetzes des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) zur Stärkung der Finanzbildung – Änderung des Gesetzes über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Einrichtung der Stiftung „Geld und Währung“ | Oktober 2024

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Tabellenband forsa-Befragung | Finanzbildung

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Ergebnisse einer forsa-Befragung im Auftrag des vzbv zu Finanzbildung an Schulen | September 2024

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Tabellenband forsa-Befragung | Finanzbildung

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Ergebnisse einer forsa-Befragung im Auftrag des vzbv zu Finanzbildung an Schulen | September 2024

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Leben lernen auf dem Lehrplan

Leben lernen auf dem Lehrplan

Programmblatt zur Veranstaltung des Verbraucherzentrale Bundesverbands am Montag, 18. September 2023

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86 Prozent der Befragten ist wichtig, dass Unterrichtsmaterialien und Inhalte frei von Werbung sind

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Besonders den Eltern und Schulen wird hohe Verantwortung bei der Vermittlung finanzieller Bildung zugeschrieben

Quelle: vzbv

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Neun von zehn Befragten ist wichtig, dass Unterrichtsmaterialien und Inhalte frei von wirtschaftlichen Interessen sind

Quelle: vzbv

forsa-Befragung Finanzbildung | Grafik-2

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93 Prozent der Befragten finden Finanzbildung an Schulen sehr oder eher wichtig

Quelle: vzbv

forsa-Befragung Finanzbildung | Grafik-1

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Leben lernen leicht gemacht. – so geht Verbraucherbildung!

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Leben. Lernen. Leicht gemacht. Verbraucherschulen vermitteln Alltagskompetenzen aus den vier Bereichen der Verbraucherbildung: Finanzen, Ernährung, Medien und nachhaltiger Konsum. Dieses Engagement zeichnet der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. bundesweit aus. Allgemein- und berufsbildende Schulen können sich bewerben unter www.verbraucherschule.de.

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