- Der Weg zum Abheben von Bargeld hat sich für 26 Prozent der Befragten in den vergangenen drei Jahren verlängert
- vzbv fordert den Zugang zum Bargeld sicherzustellen und die verpflichtende Akzeptanz durchzusetzen
- Nationales Bargeldforum der Bundesbank ist eine Chance, das Bezahlen zukunftsfest zu machen
Bargeld ist das beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland. Für Verbraucher:innen wird der Zugang zum Bargeld schwieriger. Das legt das Ergebnis einer Onlinebefragung des Meinungsforschungsinstitutes eye square GmbH unter 1.000 Internetnutzer:innen im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) nahe. Demnach hat sich für gut ein Viertel der Befragten in den vergangenen drei Jahren der Weg zum Abheben von Bargeld verlängert. Die Kosten für eine Bargeldabhebung sind für 23 Prozent der Befragten gestiegen.
„Verbraucher:innen müssen auch in Zukunft die Möglichkeiten haben, zwischen Bar- und Digitalzahlungen zu wählen“, sagt vzbv-Vorständin Ramona Pop anlässlich der Auftaktveranstaltung des Nationalen Bargeldforums. „Bezahlen mit Bargeld ist einfach, anonym, hinterlässt keine Daten und ist universell einsetzbar. Das Nationale Bargeldforum sollte einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Bezahlen mit Bargeld zukunftsfest zu machen. Für Verbraucher:innen ist das wichtig.“
Für Verbraucher:innen gibt es im Alltag immer größere Herausforderungen, wenn es um Bargeld geht: Händler und Gastronomen lehnen Bargeld immer wieder einseitig ab, Geldautomaten werden abgebaut und Filialen geschlossen. Das Ergebnis einer repräsentativen Onlinebefragung des vzbv zeigt:
- Für gut ein Viertel (26 Prozent) der Befragten hat sich der Weg zum Abheben von Bargeld in den vergangenen drei Jahren verlängert.
- Gleichzeitig haben sich für fast ein Viertel (23 Prozent) in diesem Zeitraum die Kosten für das Abheben von Bargeld erhöht.
- 27 Prozent der Befragten geben an, dass sie im vergangenen halben Jahr mindestens einmal in der Situation waren, nicht bar bezahlen zu können, weil eine Barzahlung gar nicht möglich war.
„Verbraucher:innen benötigen einen barrierefreien Zugang zum Bargeld, der effizient organisiert und gesetzlich abgesichert werden muss“, sagt Pop. „Als Stimme der Verbraucher:innen bringt der vzbv sich besonders aktiv bei der Frage ein, wie der Zugang zum Bargeld künftig organisiert werden kann.“
- den Zugang zum Bargeld sicherzustellen,
- eine Pflicht zur Akzeptanz von Bargeld durchzusetzen.
Am 16. Februar 2024 startet das Nationale Bargeldforum der Bundesbank mit einer Auftaktveranstaltung. Ziel des Nationalen Bargeldforums ist es, einen Austausch über Bargeldfragen zwischen verschiedenen Stakeholdern des Bargeldkreislaufs in Deutschland zu ermöglichen. Der vzbv vertritt die Stimme der Verbraucher:innen.
Bereits am 28. Juni 2023 hat die Europäische Kommission eine Verordnung vorgeschlagen, die die Rolle des Bargeldes – analog zu einem geplanten digitalen Euro – als gesetzliches Zahlungsmittel verankern soll. Der vzbv fordert mit Blick auf die Beratungen im Europäischen Parlament und im Rat der EU die Gleichbehandlung von Bargeld und digitalem Euro hinsichtlich der Akzeptanzpflicht und dem Verbot einseitiger Ex-ante-Ausschlüsse von Barzahlungen.
Internetrepräsentative Onlinebefragung (13. bis 20. November 2023) von eye square im Auftrag des vzbv. Basis: 1.000 Internetnutzer:innen ab 16 Jahren. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte.