Durch die folgenden Buttons können Sie direkt auf einen speziellen Bereich des Inhaltes springen
Zu sehen ist ein weißes Sparschwein, das auf einem Gartentisch steht. Daneben stapeln sich kleine Türme aus Euro-Münzen in unterschiedlicher Höhe, aus denen jweils ein Setzling sprießt.

Quelle: 123RF - anamar

Was kostet es wirklich?

Internalisierung externer Kosten als elementarer Baustein beim Klimaschutz

Das Projekt befasst sich mit den wahren (Umwelt-)Kosten von Produkten und Dienstleistungen und der Rolle von Produktpreisen als Quelle verlässlicher Verbraucherinformation über die Klimaauswirkungen des Konsums.

Ziel

Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, welchen Beitrag Verbraucher:innen durch bewussten Konsum tatsächlich zur Erreichung der Klimaziele leisten können und die Verbraucher:innen über diese Einflussmöglichkeiten zu informieren.

Letzte Projektlaufzeit

01.08.2021 – 31.12.2023

Letzte Fördersumme

226.899,47 Euro

Hintergrund

Unser Konsum hat Auswirkungen auf das Klima: Bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Produkten werden Ressourcen verbraucht und häufig Umwelt und Klima geschädigt. Diese negativen Folgeschäden werden als „externe Kosten“ bezeichnet.

Im Verkehrsbereich sind dies zum Beispiel Umweltbelastungen oder Gesundheitsschäden durch Autoabgase. Laut Umweltbundesamt belaufen sich die externen Umweltkosten des Straßenverkehrs durch Treibhausgase und Luftschadstoffe in Deutschland im Jahr 2019 auf 67,7 Milliarden Euro. Externe Kosten werden nicht von den direkten Verursacher:innen, im Beispiel also den Autoherstellern und den Autofahrer:innen, getragen, sondern von der Allgemeinheit. Das heißt, alle hier lebenden Menschen zahlen einen Preis, zum Beispiel durch höhere Gesundheitskosten oder den Verlust von Lebensqualität.

Die Preise von Produkten und Dienstleistungen, die Verbraucher:innen bezahlen, spiegeln also oft nicht die wahren (externen) Kosten dieser Produkte und Dienstleistungen wider. Durch die Abwälzung dieser Kosten auf die Allgemeinheit verschaffen sich die Anbieter solcher Produkte einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber klimafreundlicheren Alternativen.

In einer repräsentativen Online-Umfrage hat der vzbv im Oktober 1.000 Verbraucher:innen ab 18 Jahren zu ihrer Bereitschaft zu klimaschonendem Konsum und ihrer Einstellung zu den wahren Kosten befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher:innen durchaus dazu bereit sind, Klimaschutz in ihrem Konsumverhalten zu berücksichtigen, indem sie beispielsweise Kleidung länger tragen, alte Geräte reparieren lassen oder weniger Auto fahren. Wichtig ist: Beim Kauf neuer Produkte oder Dienstleistungen möchte die Mehrheit der befragten Verbraucher:innen transparent über die Umweltauswirkungen ihrer Kaufentscheidung informiert werden.

Pressemitteilung

Gleichzeitig stellt die Energiepreiskrise die Verbraucher:innen vor immense finanzielle Herausforderungen. Bei der Umfrage des vzbv gaben 83 Prozent der Verbraucher:innen an, dass sie aufgrund der aktuellen Preissteigerungen ihr Konsumverhalten bereits eingeschränkt haben oder damit rechnen, dies künftig tun zu müssen. Dies hat auch negative Auswirkungen auf den klimaschonenden Konsum: 58 Prozent der Verbraucher:innen geben an, dass sie aktuell stärker auf den Preis schauen müssen und daher Abstriche beim Klimaschutz machen.

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, sind daher vor allem ordnungspolitische Maßnahmen von zentraler Bedeutung. Notwendig sind eine verlässliche Kennzeichnung klimafreundlich hergestellter Produkte, strengere Klimaschutzvorgaben für Hersteller und Anbieter und vor allem der Preis. Klimaschädliche Produkte und Dienstleistungen müssen teurer sein als ihre klimafreundlichen Alternativen. So lange die Rahmenbedingungen nicht stimmen, wird es vielen Verbraucher:innen nicht möglich sein, nachhaltig zu konsumieren.

Trotzdem kommt auch den Verbraucher:innen eine wichtige Rolle zu. Als Konsument:innen sind sie ein wichtiger Akteur im Ringen um einen besseren Klimaschutz. Mit dem Projekt „Was kostet es wirklich?“ möchte der vzbv Verbraucher:innen ermutigen, eine aktive Rolle einzunehmen und sie im Rahmen der Möglichkeiten vom Objekt zum handelnden Subjekt machen.

So informiert der vzbv Verbraucher:innen bspw. über eine Wissensseite auf verbraucherzentrale.de über wahren Kosten des Konsums und bietet praktische Tipps, wie sie ihren Alltag noch klimafreundlicher gestalten können. Mit dem Energiekostenrechner für Haushaltsgeräte möchte der vzbv das Kaufverhalten von Verbraucher:innen zusätzlich positiv beeinflussen, indem er ihnen die langfristigen Gesamtkosten sowie die durch den Kauf entstehenden Umweltschäden transparent aufzeigt. Informationsseite und Kostenrechner dienen Verbraucher:innen als einfach verständliche Informationsgrundlage, damit sie ihr Konsumverhalten bewusst und selbstbestimmt klimafreundlicher gestalten können. 

Verbraucherinformation

Im Rahmen des Projekts wurden unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt, mit denen der vzbv Verbraucher:innen einfach und verständlich über die wahren Kosten des Konsums informiert und sie zu einem nachhaltigen Konsumverhalten motiviert.

Mehr zum Thema

Download

Verbraucherbereitschaft zu klimaschonendem Konsum und Einstellungen zu wahren Preisen

Verbraucherbereitschaft zu klimaschonendem Konsum und Einstellungen zu wahren Preisen

Umfrage im Auftrag des vzbv | November 2022

Ansehen
PDF | 1.28 MB