- vzbv zeichnet 103 Verbraucherschulen aus 15 Bundesländern aus – so viele Schulen wie in keinem Jahr zuvor
- Finanzen, Ernährung, Medien und nachhaltiger Konsum: Verbraucherschulen machen Kinder und Jugendliche fit für den Alltag
- Finanzierung von Netzwerk und Auszeichnung Verbraucherschule ab 2025 nicht gesichert
Der kluge Umgang mit dem Taschengeld, Erkennen von Fake-News und Fallstricke beim Online-Shopping – in den 103 neuen Verbraucherschulen setzen sich Schüler:innen kreativ damit auseinander, was es bedeutet Verbraucher:in zu sein. Mit der Auszeichnung Verbraucherschule ehrt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bundesweit Schulen, die jungen Menschen verbraucherrelevante Kompetenzen vermitteln. Am 3. Juni werden die neuen Verbraucherschulen im Beisein von Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke in Berlin ausgezeichnet.
„Mit der Auszeichnung Verbraucherschule möchten wir das Engagement der Schulen würdigen, die schon die jungen Menschen fit machen für den Verbraucheralltag. Die Welt wird für Verbraucher:innen immer komplexer. Die Bedeutung des präventiven Verbraucherschutzes steigt. Die 103 ausgezeichneten Verbraucherschulen leisten hier einen wichtigen Beitrag. Sie sensibilisieren junge Menschen für ihre Rolle als Verbraucher:in“, sagt Ramona Pop, Vorständin des vzbv.
Die 103 ausgezeichneten Verbraucherschulen erreichten im Schuljahr 2022/2023 mehr als 45.000 Schüler:innen – so viele wie nie zuvor. Grundschüler:innen der Pestalozzischule in Neumünster wägten im Schülerhaushalt ihre Konsumentscheidungen ab. An der Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim setzten sich die Schüler:innen mit Phishing-Nachrichten und Fake-Shops auseinander. Und an der Friedrich-List-Schule in Saarbrücken entwickelten Berufsschüler:innen eine Checkliste, um Fake-News und gefälschte Bilder zu erkennen. Ausgezeichnet wurde, wer Verbraucherthemen schon den Jüngsten vermittelt und sie damit fit macht für den Verbraucheralltag.
Ob der vzbv auch zukünftig Verbraucherschulen auszeichnen kann, ist jedoch unklar. In dem Netzwerk Verbraucherschule werden Lehrkräfte mit Fortbildungen und weiteren Angeboten unterstützt, die Verbraucherthemen an Schulen in den Fokus rücken. Die Finanzierung ist ab 2025 nicht gesichert – obwohl die Bundesregierung im Koalitionsvertrag einen gestiegenen Bedarf nach Verbraucherbildung benennt. „Die Politik muss sich hier beim Wort nehmen lassen und die finanzielle Förderung ausbauen. Kinder und Jugendliche müssen auf den Verbraucheralltag besser vorbereitet werden. Hier gibt es große Defizite“, so Pop.
Über 520 Schulen haben sich im Netzwerk Verbraucherschule zusammengeschlossen und profitieren von Expertise und Impulsen. Das Aus droht, obwohl die Angebote direkt auf die Initiative Finanzielle Bildung der Bundesregierung einzahlen und die Verbraucherschutzminister:innen aller Länder sich für eine dauerhafte Finanzierung aussprechen.
„Verbraucherbildung gehört in die Schulen. Denn nicht alle jungen Menschen bekommen Alltagskompetenzen von ihren Familien an die Hand. Schulische Verbraucherbildung trägt zur sozialen Teilhabe bei“, sagt Pop. „Sollte die Bundesregierung dieses wichtige Angebot für junge Menschen aus dem Haushalt streichen, wäre das unverantwortlich.“
Die Auszeichnungsveranstaltung findet am 3. Juni 2024 von 09:00 bis 14:00 Uhr im Tagungswerk (Lindenstraße 85, 10969 Berlin) statt. Der vzbv vergibt die Auszeichnung bereits zum siebten Mal. Die Schirmherrin, Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (BMUV) wird den Schulen am 3. Juni 2024 auf der Auszeichnungsveranstaltung in Berlin gratulieren. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen finden Sie hier: Auszeichnung Verbraucherschule 2024