Zehn Jahre ist es her, dass sich die Kultusministerkonferenz (KMK) auf die Empfehlung „Verbraucherbildung an Schulen“ geeinigt hat: Schüler:innen jeden Alters sollen Kompetenzen erwerben, um reflektiert und selbstbestimmt mit der Angebotsvielfalt umzugehen, der sie jeden Tag begegnen. Doch wie steht es um die Umsetzung der Empfehlung?
Wann: Montag, 18. September 2023, 14:00 bis 16:00 Uhr
Wo: Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, 10115 Berlin und im Livestream
Anmeldung: erforderlich
Diese Frage stand im Fokus der Veranstaltung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) am 18. September 2023 in Berlin. Gemeinsam mit Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Bildung diskutierte der vzbv, was es braucht, damit Verbraucherbildung zehn Jahre nach der KMK-Empfehlung tatsächlich flächendeckend in die Schulen kommt.
Ramona Pop, Vorständin des vzbv, eröffnete die Veranstaltung mit einleitenden Worten. Zehn Jahre nach der KMK-Empfehlung „Verbraucherbildung an Schulen“ sei das Ziel nicht erreicht worden, Verbraucherbildung bundesweit an Schulen zu etablieren. Es brauche künftig mehr Verbindlichkeit, damit Verbraucherbildung kein „Kann-Thema“ bleibt, das zu oft im Schulalltag vernachlässigt wird. Die angekündigte nationale Finanzbildungsstrategie sowie die KMK-Empfehlungen zu Lehren und Lernen in der digitalen Welt und zur Bildung für nachhaltige Entwicklung müssten im Kontext der Verbraucherbildung mitgedacht werden.
Aufzeichnung des Livestreams
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Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Christiane Rohleder, sprach sich dafür aus, Inhalte aus den Lehrplänen zu streichen, um Raum für eine verbindliche Verbraucherbildung zu schaffen. Ab Januar 2024 werde es eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Verbraucherbildung geben. Dabei sei ihr wichtig, dass neben Verbraucherschutzorganisationen auch Lehrende, Lernende und Eltern strukturiert eingebunden werden.
Dr. Torsten Kühne, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin, der stellvertretend für KMK-Präsidentin Katharina Günther-Wünsch teilnahm, plädierte dafür, Verbraucherbildung nicht als eigenes Fach, sondern als Querschnittsaufgabe zu verstehen. Er kündigte an, dass die KMK-Empfehlung zur Verbraucherbildung ab November 2023 vom KMK-Schulausschuss evaluiert werde. Aus seiner Sicht kommt außerschulischen Partnern eine besondere Rolle zu, um praxisnahes Lernen zu ermöglichen.
Die hohe Relevanz von Verbraucherbildung wurde von Wiebke Maibaum, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, betont. Denn Kinder und Jugendliche seien bereits während ihrer Schulzeit aktive Verbraucher:innen. Gerade deshalb sei Aufklärungsarbeit in frühen Jahren so wichtig. Jugendliche haben Interesse an den Themen der Verbraucherbildung, es mangele aber oft an Angeboten.
Die Veranstaltung wurde von dem Journalisten Armin Himmelrath moderiert.
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