Auf der Verkehrsministerkonferenz vom 12. bis 13. Oktober 2022 einigten sich die Verkehrsminister:innen der Länder und der Bund auf ein 49-Euro-Ticket als Nachfolgregelung für das 9-Euro-Ticket. Viele Aspekte, insbesondere zur Finanzierung und zum Startzeitpunkt des Tickets, bleiben aber nach wie vor offen. Jutta Gurkmann, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), kommentiert:
Das Bekenntnis der Länder zu einer bundesweit gültigen Nachfolgeregelung des 9-Euro-Tickets ist grundsätzlich begrüßenswert. Mit Blick auf die extrem gestiegenen Energiekosten enttäuscht das Ergebnis jedoch. Um einen wirklichen Anreiz für den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu schaffen, hatte der vzbv wiederholt ein bundesweit gültiges 29-Euro-Ticket gefordert, das auch monatlich erworben werden kann.
Mobilität darf kein Luxusgut werden. Soziale Aspekte sollten daher dringend stärker berücksichtigt werden. Insbesondere Empfänger:innen von Transferleistungen, aber auch Geringverdienenden ohne staatliche Leistungen, hilft ein 49-Euro-Ticket wenig. Der öffentliche Nahverkehr muss für alle erschwinglich sein, unabhängig vom Einkommen. Gleichzeitig müssen Bund und Länder schnellstmöglich die Weichen für einen massiven Ausbau des ÖPNV stellen.