Verbraucherbildung macht Kinder und Jugendliche fit für den Alltag. Sie muss fester und verbindlicher Bestandteil der Schulbildung werden.
Verbraucherbildung befähigt Kinder und Jugendliche, sich gesund zu ernähren, finanzielle Risiken zu vermeiden und sich im digitalen Raum sicher zu bewegen. Sie zeigt die soziale und ökologische Dimension von Handel und Konsum auf und trägt entscheidend zu einer nachhaltigen Gesellschaftstransformation bei. Die Vermittlung dieser Alltagskompetenzen muss verbindlich und strukturiert in den Lernraum Schule integriert werden. Dafür ist ein Ausbau der bestehenden Angebote verbunden mit einer bundesweit systematischen Stärkung notwendig.
„Wir gewährleisten hohe Verbraucherschutzstandards. Dazu gehören eine umfassende Verbraucherbildung, mehrsprachige Aufklärung und der situationsgerechte Zugang zu Informationen.“
- Eine umfassende Verbraucherbildung muss dauerhafte Angebote machen können: Das projektfinanzierte Netzwerk und die Auszeichnung Verbraucherschule müssen in den Regelbetrieb des vzbv aufgenommen werden.
- Eine bundesweite Zukunftsplattform Verbraucherbildung unter dem Dach des vzbv, die in allen Bundesländern und für alle Schulformen konkrete Verbraucherbildungsangebote vor Ort bereitstellt, ermöglicht eine umfassende Verbraucherbildung. Diese gilt es aufzubauen.
- Das Kooperationsgebot im Bildungsbereich zwischen Bund und Ländern muss durch eine verbindliche und strukturierte Zusammenarbeit mit Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ergänzt werden.
- Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung muss verbraucherbezogene Themen und die Einflussnahme der Wirtschaft auf den Lernort Schule aufgreifen.
Eine umfassende Verbraucherbildung, die durch dauerhafte Angebote garantiert wird, ist weiterhin nicht gegeben. Die Projektfinanzierung von Netzwerk und Auszeichnung Verbraucherschule ist ausgelaufen. Um die Projektergebnisse weiterentwickelt in ein umfassendes Netzwerk Verbraucherbildung fließen zu lassen, müssen diese Angebote permanent im Portfolio des vzbv verankert werden.
Im Rahmen der Verbraucherschutzministerkonferenz 2023 hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz angekündigt, eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu Fragen der schulischen und außerschulischen Verbraucherbildung zu etablieren. Das begrüßt der vzbv. Die Expertise des vzbv und der Verbraucherzentralen muss permanenter Bestandteil des Austauschformats sein. Außerdem müssen die im Koalitionsvertrag benannten hohen Verbraucherschutzstandards einer umfassenden Verbraucherbildung sich in der nationalen Finanzbildungsstrategie wiederfinden, die durch die Bundesregierung angekündigt wurde. Ein Finanzbildungsportal darf keine Doppelstrukturen zum inhaltlich naheliegenden Bildungsportal materialkompass.de etablieren.