Verbraucherschule: Netzwerk und Auszeichnung langfristig etablieren
Verbraucherbildung an Schulen umzusetzen – dazu haben sich die Bundesländer 2013 verpflichtet. Seit 2015 unterstützt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit dem Angebot Verbraucherschule als einziger Akteur bundesweit Schulen dabei, Verbraucherbildung zu etablieren und Kompetenzen aufzubauen. Es umfasst die Auszeichnung Verbraucherschule, die engagierte Schulen würdigt, und ein dazugehöriges Schulnetzwerk mit mehr als 520 Schulen, die spezifische Unterstützungsangebote erhalten.
Nach Auslaufen der Projektförderung durch das Umweltbundesamt, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz hat der vzbv zwei befristete Stellen bis 31. Dezember 2024 geschaffen, die sich mit der Weiterentwicklung von Netzwerk und Auszeichnung Verbraucherschule befassen. Ohne eine dauerhafte Finanzierung des Netzwerks und der Auszeichnung droht den über Jahre aufgebauten Angeboten das Aus.
Obwohl im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung die Stärkung von Verbraucherbildung explizit als Vorhaben genannt wird, wartet diese Ankündigung bislang auf Umsetzung. „Projektförderungen sind wichtig, um neue Ansätze auszuprobieren, aber für eine nachhaltige Verbesserung der Verbraucherbildung braucht es dauerhafte Strukturen, die nun geschaffen werden müssen“, sagt Vera Fricke, Leiterin des Teams Verbraucherbildung des vzbv.
Der vzbv fordert:
- Eine umfassende Verbraucherbildung, wie sie die Bundesregierung laut Koalitionsvertrag gewährleisten will, setzt qualitativ hochwertige Weiterbildungsmöglichkeiten und Unterstützungsstrukturen für Lehrkräfte voraus. Die über Jahre etablierte Auszeichnung Verbraucherschule und das dazugehörige Netzwerk für Schulen tragen hierzu bei und müssen in den Regelbetrieb des vzbv aufgenommen, eine dauerhafte Finanzierung muss sichergestellt werden.
Das Netzwerk
Der erste Schritt zur Auszeichnung Verbraucherschule ist die Anmeldung im Netzwerk. Sie ermöglicht es Schulen von vielfältigen Unterstützungsangeboten zu profitieren, um Verbraucherbildung in Unterricht und Schulalltag zu etablieren: Lehrkräfte erhalten ein Starter-Kit mit ersten Unterrichtsideen und können kostenlos an Online-Fortbildungen teilnehmen, um neues Wissen und Kompetenzen für den Unterricht zu erwerben. Über den Newsletter „Verbraucherbildung kompakt“ werden alle Interessent:innen mit aktuellen und für junge Menschen relevanten Verbraucherthemen versorgt.
Die Auszeichnung
Die jährliche Auszeichnung Verbraucherschule macht vorbildhaftes Engagement von Schulen in der Verbraucherbildung sichtbar. Schirmherrin der Auszeichnung ist Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke. Insbesondere lebensweltbezogene, partizipative und ressourcenschonende Ansätze aus den vier miteinander verzahnten Handlungsfeldern Medien & Digitales, Finanzen, Marktgeschehen & Verbraucherrecht, Ernährung & Gesundheit sowie nachhaltiger Konsum & Globalisierung werden gewürdigt. Mit ihren Maßnahmen haben die prämierten Verbraucherschulen bereits Zehntausende Schüler:innen erreicht – und dazu beigetragen, dass aus jungen Menschen starke Verbraucher:innen werden, die bewusst und informiert Konsumentscheidungen treffen.
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