- Werbeeinblendungen oder 2,99 Euro Mehrkosten für werbefreie Inhalte: Amazon passt Angebot für Prime-Video-Nutzer:innen einseitig an.
- vzbv wird dagegen Klage einreichen.
- Nutzer:innen müssten der Änderung zustimmen, denn es handelt sich aus Sicht des vzbv um eine wesentliche Vertragsänderung.
Künftig Werbung beim Streamen sehen oder für 2,99 Euro mehr pro Monat weiterhin werbefrei streamen: Diese Änderung kommuniziert Amazon seinen Prime-Video-Nutzer:innen seit Anfang Januar 2024. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands ist das nicht ausreichend, damit die Änderung ab 5. Februar wirksam werden kann. Der Anbieter müsse sich die Zustimmung seiner Nutzer:innen einholen, da es sich nach Einschätzung des Verbands um eine wesentliche Vertragsänderung handelt. Der vzbv hat die Amazon Digital Germany GmbH zunächst abgemahnt und wird nun gegen das einseitige Vorgehen klagen.
„Amazon darf seine Prime-Video-Kund:innen nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen. Das ist eine Missachtung von Verbraucherrecht. Nutzer:innen müssen zustimmen, wenn sie wie in diesem Fall von erheblichen Vertragsänderungen betroffen sind. Mit der Klage geht der vzbv gegen die einseitige Änderung des Anbieters vor. Prime-Video-Nutzer:innen haben nach Ansicht des vzbv weiterhin Anspruch auf die werbefreie Option für den bisher vertraglich vereinbarten Betrag“, sagt Ramona Pop, Vorständin beim vzbv.
Bisher können sich Nutzer:innen von Amazon Prime Video bestimmte Filme und Serien werbefrei anschauen. Durch die angekündigte Änderung werden aus Sicht des vzbv das Angebot und auch der Vertrag mit den Nutzer:innen wesentlich verändert: Mitglieder müssen bei Prime-Video-Inhalten künftig mit Werbeunterbrechungen rechnen. Oder sie zahlen mehr, damit sie weiterhin werbefrei streamen können. Die angekündigte Änderung von Prime Video ist aus Sicht des vzbv auch eine versteckte Preiserhöhung: Prime-Video-Inhalte ohne Werbung soll es nur noch für zusätzliche 2,99 Euro pro Monat geben.