- Finanzen, Ernährung, Medien und nachhaltiger Konsum: Verbraucherschulen machen Kinder und Jugendliche fit für den Verbraucheralltag.
- Trotz Corona-Krise werden erstmals mehr als 60 Verbraucherschulen ausgezeichnet.
- Nächste Auszeichnungsrunde startet im Mai 2022.
Sie vermitteln den klugen Umgang mit Taschengeld, betreiben eine schuleigene Fahrradwerkstatt oder setzen sich kritisch mit TikTok und Co. auseinander: Verbraucherschulen. Hier lernen Kinder und Jugendliche lebensnah, wie sie souverän und informiert mit den Herausforderungen des Alltags umgehen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verleiht zum fünften Mal die Auszeichnung Verbraucherschule und ehrt 65 Schulen aus 11 Bundesländern.
Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke macht als Schirmherrin in einer Videobotschaft zur Auszeichnung deutlich, dass ihr eine Schule am Herzen liegt, die zum selbstbestimmten Handeln und zum eigenständigen Nachdenken befähigt. Deshalb würdigt sie die Verbraucherschulen als eine großartige Möglichkeit, die Wegwerfgesellschaft kritisch zu hinterfragen und nachhaltige Alternativen zu suchen.
Die 65 Verbraucherschulen erhalten die Auszeichnung für Maßnahmen aus dem Schuljahr 2020/21, mit denen sie mehr als 19.500 Schüler:innen erreicht haben. Die Maßnahmen stammen aus den vier Bereichen der Verbraucherbildung: Ernährung, Finanzen, Medien und nachhaltiger Konsum. Die Auszeichnung wird in den Kategorien Gold, Silber und Bronze vergeben – und in der Sonderkategorie Extra, für gezieltes Engagement in der Corona-Zeit.
„Corona hat das Lehren und Lernen schwieriger gemacht. Dennoch haben die Verbraucherschulen Fragen und Herausforderungen, denen schon die Jüngsten begegnen, auf vielfältige und inspirierende Art und Weise bearbeitet – egal ob es um Taschengeld, Fake News oder klimafreundliches Essen geht“, sagt Anke Wolf, Koordinatorin des Projekts Verbraucherschule beim vzbv.
Um während der Pandemie das Schulleben nach Hause zu bringen, etablierte zum Beispiel die Mathilde Anneke Gesamtschule aus Münster (Verbraucherschule Gold) die Website „Mathildes Tipps und Tricks“. Diese bündelt nachhaltige Bastelanleitungen, Rezeptideen und Erklärfilme zur Medi-enkompetenz – von Schüler:innen für Schüler:innen.
In der Grundschule Schulkamp aus Hamburg (Verbraucherschule Gold) setzten sich Viertklässler intensiv mit dem Thema Werbung auseinander. In einem zweiwöchigen Projekt hinterfragten sie, wie Werbung manipulieren kann und entwickelten selbst eine eigene kleine Werbekampagne.
Neuntklässler der Raphael-Schule aus Recklinghausen (Verbraucherschule Silber) riefen während der Pandemie ein TikTok-Projekt ins Leben. Sie er-gründeten Vor- und Nachteile des beliebten, aber auch umstrittenen sozialen Netzwerks. Sie lernten, wie sie ihre Daten schützen und das Angebot klug nutzen können. Dies bot auch den Ausgangspunkt für konstruktive Gespräche mit den Eltern über den TikTok-Konsum ihrer Kinder.
Weitere Best-Practice-Beispiele sowie alle Verbraucherschulen im Überblick gibt es hier.
Schulen, die ebenfalls in den Bereichen Ernährung, Finanzen, Medien und nachhaltiger Konsum aktiv sind, können sich ab Mai wieder als Verbraucherschule bewerben. Dann startet die sechste Auszeichnungsrunde, bei der Maßnahmen aus dem aktuellen Schuljahr 2021/22 gefragt sind. Um den Bewerbungsstart nicht zu verpassen, empfiehlt sich die Anmeldung im Netzwerk Verbraucherschule unter www.verbraucherschule.de.
Das Projekt Verbraucherschule ist das einzige bundesweite Projekt zur Stärkung von Verbraucherbildung an Schulen. Es fördert Schulen und Lehrkräfte im Netzwerk Verbraucherschule ganz praktisch – zum Beispiel mit Online-Fortbildungen – und macht besonderes Engagement mit der Auszeichnung Verbraucherschule sichtbar. Das Projekt Verbraucherschule wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf Beschluss des Deutschen Bundestages sowie durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz.
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