Offene Finanzfragen für die Fortsetzung des Deutschlandtickets führen zu neuem Streit zwischen Bund und Ländern. Der Preis von derzeit 49 Euro pro Monat steht schon 100 Tage nach Start des Tickets zur Diskussion.
Dazu erklärt Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv):
Der Bundeskanzler hat das Deutschlandticket als eine der besten Ideen der Ampelregierung bezeichnet. Schon gut 100 Tage nach dem Start scheint für diese Idee nicht das nötige Geld da zu sein, denn die Zukunft des 49-Euro-Tickets steht auf der Kippe. Damit das Deutschlandticket weiterhin und auch langfristig Menschen für Busse und Bahnen begeistert, darf die Fortsetzung nicht in Frage gestellt werden.
Eine Diskussion über Preiserhöhungen ist fehl am Platz, wenn das Deutschlandticket ein zentraler Baustein der Verkehrswende sein soll. Knapp zwei Drittel der Verbraucher:innen unterstützen die Forderung des vzbv, der sich für einen monatlichen Preis von 29 Euro stark gemacht hatte. Schon der Preis von 49 Euro ist für einen Teil der Verbraucher:innen zu hoch. Eine Anhebung des Preises gefährdet die Akzeptanz des Deutschlandtickets. Nur bei einem für alle bezahlbaren und bundesweit gültigen Ticket für Busse und Bahnen wird ein Umstieg vom Auto erleichtert und klimaverträgliche Mobilität wirklich attraktiv.
Wir brauchen keinen erneuten Streit rund um das Deutschlandticket. Bund und Länder müssen zeitnah eine Lösung auf den Tisch legen und das Deutschlandticket mindestens bis Ende 2025 zum Einstiegspreis zusichern. Verbraucher:innen brauchen Planungssicherheit. Nur so können sie beim Klimaschutz mitgenommen werden.
Hintergrund:
Das Deutschlandticket als Angebot für den öffentlichen Nahverkehr stößt auf breite Zustimmung: Sehr viele Befragte (96 Prozent) halten das Angebot grundsätzlich (eher) für eine gute Sache. 30 Prozent der Befragten finden (eher), das Deutschlandticket sei zu teuer.