Datum: 30.09.2024

Deutschlandticket: Kauf und Kündigung müssen einfach sein

vzbv-Marktcheck: Vertriebswege und Bestellprozesse des Deutschlandtickets sind teils nicht verbraucherfreundlich

  • vzbv-Marktcheck untersucht Online-Angebot von Verkehrsunternehmen und -verbünden zum Deutschlandticket
  • Teilweise große Unterschiede beim Kauf über Internet oder Anbieter-Apps 
  • Mitunter fehlende Informationen zu Bonitätsprüfungen und ungenaue Angaben zu Kündigungsfristen
Frau mit Handy in der Hand dreht sich lächend nach hinten auf dem Bahnsteig, rechts neben ihr steht ein Zug der Deutschen Bahn

Quelle: Photolight2 - 123rf

Verbraucher:innen können das Deutschlandticket auf verschiedenen Wegen erwerben. In einem Marktcheck hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) untersucht, welche verschiedenen Vertriebskanäle zur Verfügung stehen und auf welche Hürden Kund:innen dabei treffen. Die Ergebnisse zeigen, dass Anbieter nicht immer ausreichend über die Tarifbestimmungen informieren. Auch bei den Bestellprozessen gibt es teilweise große Unterschiede.

„Das Deutschlandticket macht Bus- und Bahnfahren seit über einem Jahr leichter und günstiger. Der Kauf des Tickets sollte so einfach wie möglich sein. Ein Marktcheck des vzbv zeigt aber weiter klare Hürden beim Kauf. Das muss sich ändern, damit alle das Ticket ohne Fallstricke nutzen können“, sagt Marion Jungbluth, Leiterin Team Mobilität und Reisen beim vzbv. „Eine drohende Preissteigerung ab 2025 und Fallstricke beim Buchungsprozess – das schreckt doppelt ab.“

So ist nicht immer transparent, ob eine Bonitätsprüfung der Kund:innen durchgeführt wird. Und Kündigungsfristen werden mitunter widersprüchlich kommuniziert. „Die Anbieter müssen den Bestellprozess vereinfachen und für mehr Transparenz sorgen. Das Ticket muss grundsätzlich digital aber auch am Schalter zu kaufen sein. Schon beim Kauf muss verständlich sein, wie sich das Ticket wieder kündigen lässt“, sagt Jungbluth. Bei digitalen Tickets seien Bonitätsprüfungen eigentlich unnötig, da sie bei Zahlungsausfall schnell ungültig gemacht werden können. „Sollte bei der Bezahlung die Bonität der Kund:innen überprüft werden, muss das klar ersichtlich sein.“

Fehlende Transparenz bei Bonitätsprüfungen

In einem Marktcheck des vzbv wurden die Internetseiten und Apps von 15 Verkehrsunternehmen und -verbünde untersucht, die das Deutschlandticket anbieten. Der Marktcheck zeigt: Welche Möglichkeiten Verbraucher:innen haben, das Ticket zu kaufen, hängt vom Anbieter ab. Bei 13 von 15 Anbietern kann man laut Angaben auf deren Internetseiten das Ticket vor Ort an Verkaufsstellen erwerben. 14 Anbieter verkaufen das Ticket online über ihre Internetseite. Nur 9 Anbieter vertreiben das Ticket direkt über eine eigene App.

Auch darüber, ob vor dem Ticketkauf die Bonität der Kund:innen überprüft wird, informieren die Anbieter sehr unterschiedlich. Im Bestellprozess auf ihrer Internetseite weisen nur 3 Anbieter darauf hin, dass eine Bonitätsprüfung durchgeführt wird. In der Anbieter-App weisen 7 Anbieter während des Bestellprozesses auf eine Bonitätsprüfung hin. Außerhalb der Bestellprozesse erklären dagegen 12 Anbieter auf ihren Internetseiten, dass sie grundsätzlich oder in bestimmten Fällen eine Bonitätsprüfung durchführen.

Mitunter widersprüchliche Kündigungsfristen

Bei der Angabe der Kündigungsfrist unterscheiden sich die Anbieter ebenfalls. Einzelne Anbieter sind hier unpräzise oder machen widersprüchliche Angaben. Ein Anbieter gibt in seinen FAQ zum Deutschlandticket beispielsweise an, dass eine Kündigung bis zum Ende jeden Monats möglich sei. Laut Tarifbestimmungen des gleichen Anbieters müsse die Kündigung jedoch bis zum 10. eines Monats erfolgen. Dieser Widerspruch kann zum Problem für Kund:innen werden, wenn ihre vermeintlich fristgerechte Kündigung nicht akzeptiert wird.

Das Deutschlandticket wird im Bestellprozess auf der Internetseite nur von 9 Anbietern als Chipkarte angeboten. Dabei geben 13 der 15 untersuchten Anbieter an anderen Stellen auf ihren Internetseiten an, dass das Deutschlandticket auch als Chipkarte erhältlich sei. Aus Sicht des vzbv sollte diese Option jedoch auch im Bestellprozess proaktiv angeboten werden, damit Verbraucher:innen davon Gebrauch machen können.

Methode

Marktcheck zum Vertrieb des Deutschlandtickets. Basis: Internetseiten und Apps der zehn Verkehrsunternehmen und fünf Verkehrsverbünde mit den deutschlandweit höchsten Fahrgastzahlen laut VDV (VDV-Statistik 2022), die über ihre Internetseite oder App das Deutschlandticket verkaufen. Erhebungszeitraum: 28. Juni bis 18. Juli 2024.

Alles zum Thema: Deutschlandticket

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Tabellenband Deutschlandticket

Tabellenband Deutschlandticket

forsa-Befragung im Auftrag des vzbv | September 2024

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Aussagen zum Deutschlandticket

Aussagen zum Deutschlandticket

forsa-Befragung im Auftrag des vzbv zum Deutschlandticket | September 2024

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Mehr Kund:innen durch bessere Qualität – Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel vereinfachen

Mehr Kund:innen durch bessere Qualität – Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel vereinfachen

Positionspapier des vzbv | 13. September 2024

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Infografik

Quelle: vzbv

Aussagen Deutschlandticket | August/September 2024

Ergbnisse einer forsa-Befragung vom August/September 2024 im Auftrag des vzbv zum Deutschlandticket: Das Deutschlandticket wurd vom Großteil der Befragten positiv bewertet und auch für die Zukunft gefordert. Auch wünscht sich eine deutliche Mehrheit einen stabilen Preis von 49 Euro pro Monat

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Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs

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Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs | April 2023

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Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs

Quelle: vzbv

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Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs | April 2023

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Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs

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Repräsentative telefonische Befragung von forsa im Auftrag des vzbs | April 2023

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Zu sehen ist auf hellem Grund der rot gezeichnete Rahmen eines Telefonhörers.

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